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China baut Observatorium für kosmische Strahlung
  2018-06-21 15:04:27  cri

 

China hat vor zwei Jahren den Bau eines Observatoriums zur Beobachtung kosmischer Strahlen in die Wege geleitet. Nunmehr ist die hochgelegene Sternwarte in der autonomen Präfektur Ganzi der tibetischen Nationalität in der südwestchinesischen Provinz Sichuan bereits im Bau.

Experten bezeichnen das Observatorium als das weltweit viertgrößte dieser Art.

Mit einem geschätzten Budget in Höhe von 1,2 Mrd. Yuan RMB (180 Millionen Euro) sollen die Bauarbeiten des Large High Altitude Air Shower Observatory (LHAASO) im Jahr 2021 abgeschlossen werden.

Das Observatorium wird sich auf die Erkundung des Ursprungs kosmischer Strahlen fokussieren, die als „einzige übriggebliebene Proben aus der Tiefe des Universums" angesehen werden, zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua Gao Zhen, den leitenden Wissenschaftler des Projekts.

Kosmische Strahlen sind hochenergetische Teilchen, die von jenseits des Sonnensystems kommen und mit Informationen über den Ursprung des Universums, Himmelskörper und die Sonnenaktivitäten auf die Erde gelangen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die kosmischen Strahlen eine wertvolle wissenschaftliche Ressource für künftige Weltraum-Erkundung darstellen. Kosmische Strahlen wurden im Jahr 1912 entdeckt und bleiben seitdem in vielerlei Hinsicht ein Rätsel.

Beim LHAASO-Projekt handelt es sich um eine institutionelle und grenzübergreifende Zusammenarbeit. Zu den Kooperationspartnern gehören unter anderem die Chinesische Akademie für Naturwissenschaften, die Provinzregierung Sichuan, zwanzig chinesische Universitäten und Forschungsinstitute sowie hunderte Wissenschaftler aus China, Italien, Frankreich und Russland, berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua.

Das LHAASO solle das weltweit viertgrößte Observatorium werden. Die ersten drei befinden sich jeweils in Südafrika, am Südpol sowie in Europa.

„Die Größe des Observatoriums entspricht 200 standardisierten Fußballfeldern und setzt sich aus tausenden Detektoren zusammen. Deren Aufgabe bestehen darin, kosmische Strahlen zu beobachten und entsprechende Statistiken für die Forschungsarbeit zu liefern", sagte Gao Zhen.

Überdies sei es zu erwarten, dass das LHAASO bei der Beobachtung der Gammastrahlen im Vergleich zu anderen Observatorien sensiblere Ergebnisse liefern werden und über ein breiteres Spektrum zur Erfassung der kosmischen Strahlen verfügen werde, so die Wissenschaftler.

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