76,8 Prozent der Chinesen räumen ein, dass sie maßgeblich von ihren Altersgenossen beeinflusst werden. Das geht aus einer Umfrage der Tageszeitung China Youth Daily hervor, in der 2.015 Menschen, die zwischen den 1960er und 2000er Jahren geboren wurden, befragt wurden. 56,6 Prozent der Befragten gaben zu, dass Menschen ihrer Altersgruppe einen großen Einfluss auf ihre sozialen Interaktionen ausüben. 47,3 der Menschen meinten, dass ihre Altersgenossen einen Einfluss auf ihre Weltanschauung und ihre Werte hätten. 42,8 Prozent der Befragten sehen sich in ihrer sozialen Wahrnehmung durch Gleichaltrige beeinflusst.

Zhang Peng wurde in den 1990er Jahren geboren und sagte, dass er deshalb Ingenieurwesen als Studienfach gewählt habe, weil sich viele seiner Mitschüler auch für dieses Fach entschieden hatten.

Cai Bin sagte, er sei früher eher introvertiert gewesen. Nachdem er jedoch auf Empfehlung eines Kommilitonen einem Tanz-Klub an der Universität beigetreten sei, habe er Freundschaften geknüpft.

„Ich wurde stark von meinen Kommilitonen beeinflusst und bin jetzt kontaktfreudiger als früher", sagte Cai.

Nach Auffassung von Wei Qingwang, außerordentlicher Professor der Psychologie-Fakultät der Renmin- Universität, ist es für Jugendliche unausweichlich, eine Phase zu durchlaufen, in der sie mehr von ihren Altersgenossen und Lehrern beeinflusst werden als von ihren Eltern.

„Es wäre keinesfalls konstruktiv, wenn ein junger Mensch nur von seinen Eltern und Lehrern beeinflusst würde. Es wäre sogar schädlich für das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen, sollte ein Mensch keine Anerkennung und kein Gemeinschaftsgefühl durch seine Altersgenossen erfahren", sagte Wei.

54,6 Prozent der Befragten räumten ein, dass Gleichaltrige sich besser gegenseitig unterstützen und ermutigen könnten, während 57,8 Prozent auf potentiell bösartigen Wettbewerb mit ihren Altersgenossen verwiesen.

In der Regel sind chinesische Eltern aktiv an den Angelegenheiten ihrer Kinder beteiligt und üben großen Einfluss auf ihre Erziehung aus.