Während viele in China die Sonne und die warmen Temperaturen des Frühjahrs genießen, muss Jiao Xiangzhao, ein Wetterbeobachter aus der nordostchinesischen Provinz Jilin, immer noch mit bitterer Kälte kämpfen.

Jiao leitet ein siebenköpfiges Team, das in einem meteorologischen Observatorium an der Spitze des Hauptgipfels des Changbai-Gebirges, das an der Grenze zu Nordkorea liegt, arbeitet.

Jiao Xiangzhaos Arbeitsschicht dauert normalerweise fünfzehn bis zwanzig Tage. Für die nächste Schicht hat er bereits Nahrungsmittel, Fässer mit Wasser, Benzin und extra warme Kleidung mitgebracht. Dabei hat Jiao allen Grund, sich auf die Arbeit gründlich vorzubereiten, da das Observatorium, das seit 60 Jahren im Einsatz ist, sich auf einer Höhe von 2.623 Metern befindet und die schlimmsten klimatischen Bedingungen aufweist.

An mehr als 280 Tagen des Jahres leidet das Observatorium unter Orkanböen, die manchmal bis zu 140 Kilometer pro Stunde erreichen. Die Temperaturen liegen fast das ganze Jahr hindurch unter dem Gefrierpunkt und können auf bis zu minus 40 Grad Celsius sinken.

„Alle Produzenten von Wetterbeobachtungsequipment lieben uns, weil wir dabei behilflich sein könnten, ihre Produkte unter extremen Wetterbedingungen zu erproben und zu beurteilen," sagte Pan Changhong, stellvertretender Direktor der meteorologischen Behörden in der Region des Changbai-Gebirges.

Bei jeder Schicht arbeiten zwei bis drei Beobachter im Observatorium. Sie sammeln Daten, wie Temperatur, Luftdruck, Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Luftfeuchtigkeit und Sichtweite und stellen diese dann online.

Viele Aufgaben können von Maschinen übernommen werden. Aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse würden die Geräte hin und wieder ausfallen, dann müssen die Beobachter sie reparieren, ansonsten müssen sie die Arbeit selbst verrichten, was dann längere Arbeitszeit in Anspruch nehmen würde.

„Hier auf dem Gipfel gibt es viele Gewittern, die Menschen und Geräte gefährden", sagte der Teamleiter Jiao Xiangzhao.

Wetterbeobachtung erfordert viele Outdoor-Arbeiten. Für die Beobachter im Changbai-Gebirge ist jeder Gang nach draußen ein großes Abenteuer.