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Ren Helin und sein Museum für Neujahrsbilder
  2018-04-18 10:12:16  cri

 

Bereits in der nördlichen Song-Dynastie vor rund 1000 Jahren war es Brauch, zum Frühlingsfest Neujahrsbilder an der Tür zu kleben. Die Neujahrsbilder stammen aus Kaifeng, der Hauptstadt der nördlichen Song-Dynastie. Das Drucken und der Verkauf von den Neujahrsbildern aus Kaifeng wurden in der nördlichen Song-Dynastie landesweit bekannt. Die Neujahrsbilder werden zunächst aus einem hölzernen Brett geschnitzt und dann eingefärbt, sodass auf Papier gedruckt werden kann. Mit der Zeit ging diese traditionelle Kunst aber fast verloren. In der Stadt Kaifeng bemüht sich ein Mann um den Erhalt dieser Kunst. Er ist Ren Helin.

An der Nanshudian-Straße der Stadt Kaifeng befindet sich ein spezielles inoffizielles Museum. Es ist das Kaifeng-Museum für Neujahrsbilder. Der Gründer Ren Helin setzt sich für die Weitergabe der aus einem hölzernen Brett geschnitzten Neujahrsbilder ein. Er war Anfang der 1980er Jahre stellvertretender Leiter und Chefredakteur der Kaifeng-Redaktion für Neujahrsbilder. Nachdem die Redaktion geschlossen wurde, wollte er die Kaifeng-Neujahrsbilder selbst schützen und weitergeben. Deshalb hat er das erste chinesische inoffizielle Museum für Neujahrsbilder gegründet.

„In der nördlichen Song-Dynastie wurde das Portrait von Zhong Kui im Kaiserhof geschnitzt. Zhong Kui ist ein Geist, der Teufel jagt. Am Silvesterabend wurden die gedruckten Portraits an Beamten verschenkt. Sie waren der Anfang der Neujahrsbilder. Und der Kaiser leitete die Verteilungszeremonie. Später verbreiteten sich die Neujahrsbilder auch unter ‚normalen' Menschen. Die Themen der Neujahrsbilder variierten von Geistern über Generäle bis zu Heldenfiguren."

Ren Helin hat seit 1985 zahlreiche Neujahrsbilder gesammelt. Er hat landesweit viele Sammler und Museen besucht, um nach alten Neujahrsbildern zu suchen. Obwohl Neujahrsbilder immer noch eine wichtige Tradition des chinesischen Frühlingsfests sind, ging die Herstellungstechnik durch geschnitzte hölzerne Bretter seit den 1920er Jahren verloren. Sie wurde von der Photolithographie-Technologie verdrängt. Aber diese Neujahrsbilder enthalten einen hohen kulturellen und historischen Stellenwert. Deshalb beharren Ren Helin und seine Familie auf der Weitergabe dieser Kunst.

„Der einzigartige historische, kulturelle und künstlerische Stellenwert der Neujahrsbilder ist unersetzbar. Sie spiegeln die Werte und das Weltbild der Chinesen wider. In Neujahrsbildern sieht man die Wünsche der Chinesen bezüglich ihrer Zukunft. Es gibt Themen über Wohl, Sicherheit und Glück. Wir müssten die Neujahrsbilder schützen und weitergeben."

Der etwa 70-jährige Ren Helin verbreitet persönlich im In- und Ausland die Neujahrsbilder. Er stellt in Hochschulen die Geschichte und Kultur der Neujahrsbilder vor. Er ging auch mehrmals mit Delegationen nach Europa und Südamerika, um die Neujahrsbilder zu verbreiten. Als er in Deutschland den Herstellungsprozess der durch hölzerne Bretter gedruckten Neujahrsbilder erklärte, verglich er ihn mit der Heidelberger Druckmaschine. Die deutschen Besucher verstanden ihn sofort.

Ren Helin ist der Meinung, dass sich junge Leute, besonders Studenten aus Kunsthochschulen, für die Weitergabe der Neujahrsbilder einsetzen sollten. Er hofft, dass immer mehr Menschen Neujahrsbildern ihre Aufmerksamkeit schenken können.

„Für die Entwicklung, Forschung und Weitergabe der Neujahrsbilder sind mehrere Menschen notwendig. Ich hoffe, dass die ganze Gesellschaft die traditionelle Kultur und die Neujahrsbilder aus Kaifeng aufmerksam verfolgen kann. Ich begrüße die Teilnahme von jungen Leuten. Wir sollten die Neujahrsbilder aus Kaifeng weitergeben und sie mit Erneuerungen an die sich schnell entwickelnde Gesellschaft anpassen."

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