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Hässliche Orangen machen schön
  2018-04-03 09:02:29  cri

 

Da liegen sie traurig im Obstmarktregal in Beijing. Sie sind orangefarben, doch seltsam verschrumpelt. Handelt es sich bei diesen Apfelsinen um Mutanten? Oder hat es während ihrer Reifung ein paar Mal gehagelt? Diese Früchte sind nicht nur mit einer Orangenhaut gezeichnet, die auch von Menschen gefürchtet wird, sondern sie haben neben den fruchttypischen Minidellen auch richtige große und auch noch Beulen. Ja, diese Außenseiter unter den Zitrusfrüchten sind wahrlich hässlich. Wie aber heißen die Früchte?

Die Antwort der chinesischen Obstverkäuferin lässt den Ausländer innerlich jubilieren: Diese Apfelsinen werden unter dem Namen „Hässliche Orangen" (Chou Ju) verkauft. Der Preis ist für hiesige Verhältnisse stolz: 30 Yuan (etwa 3,60 Euro) pro Kilogramm.

Die hässliche Orange ist eine Hybride aus Pomelo und Orange. Sie hat sich in den vergangenen Jahren auf dem chinesischen Obstmarkt etabliert.

Die leckere Frucht mit der hässlichen Haut kann schön machen, wenn sie ohne Schale im menschlichen Magen landet. Denn die Chou Ju ist reich an Antioxidantien wie Carotinoiden und Vitaminen, denen eine verschönernde Wirkung zugeschrieben wird oder die zumindest den Alterungsprozess verlangsamen sollen.

Hauptanbaugebiet der hässlichen Orangen ist die südwestchinesische Provinz Sichuan. Trotz der Tatsache, dass mehr hässliche Orangen als im Vorjahr angebaut wurden, sind die Früchte immer noch knapp. Denn die neuen Pflanzen haben die Erntezeit noch nicht erreicht. Die Bäume sind auch nur alle zwei Jahre schwer tragend, manchmal so schwer tragend, dass die Äste abbrechen, welche vorsorglich mit Stöcken abgestützt werden.

Die wachsende Nachfrage der Verbraucher nach hässlichen Orangen kann noch lange nicht gestillt werden, weshalb der Preis weiter steigt.

Die steigenden Preise rufen natürlich Schwindler auf den Plan. Diese versuchen, ihre von außen hässlichen Zitrusfrüchte als hässliche Orangen zu vermarkten, um sie teurer verkaufen zu können. Doch außen pfui reicht nicht. Innen ist eine echte hässliche Orange nämlich hui!

Ähnlich wie bei einem 100-Yuan-Schein gibt es auch bei den hässlichen Orangen Echtheitsmerkmale:

Im Allgemeinen sind hässliche Orangen größer als normale. Sie sind um die acht Zentimeter breit. Im Durchschnitt wiegt eine hässliche Orange etwa 200 Gramm. Beim Schälen zeigt sich, dass ihr Fruchtfleisch rötlich ist. Von den unschönen Früchten gibt es eine saure und eine süße Variante. Die süßen Früchte haben eine relativ dünne Schale und weiches Fruchtfleisch, während die sauren eine noch dünnere und rauere Schale sowie ein vergleichsweise härteres Fruchtfleisch aufweisen.

Im Fruchtfleisch echter hässlicher Orangen befinden sich gar keine oder nur sehr wenige Samen. Die gefälschten hässlichen Orangen haben dagegen mehr Samen.

Die hässliche Orange ist reich an Vitamin C und Spurenelementen, die der menschliche Körper benötigt. 100 Gramm enthalten nur etwa 37 Kalorien, 9 Gramm Kohlenhydrate und kein Fett. Und selbst die hässlichen Orangenschalen sind noch zu etwas Nutze: Im Kühlschrank können sie als eine Art Deo für frische Luft sorgen.

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