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Bambusfahrräder: Made in China
  2018-03-16 09:02:06  CRI


Fahrradfahren ist in China nichts Besonderes. Fahrräder, die nicht aus Stahl oder Aluminium, sondern aus Bambus sind, sind jedoch ziemlich ungewöhnlich. Ren Yao baut solche umweltfreundlichen Bambusfahrräder und zieht mit dieser Geschäftsidee weltweites Interesse auf sich. CRI-Reporter Kong Jie hat ihn getroffen und hat die ganze Geschichte.

Ren Yao kommt aus der Provinz Sichuan, einer Region Chinas, die für Pandas und Bambus bekannt ist. Der gelernte Ingenieur fährt in seiner Freizeit gerne Fahrrad – und auf dem Sattel kam ihm 2011 auch die Idee, ein Fahrrad aus Bambus zu konstruieren. Er begann mit der Recherche und drei Jahre später rollte er mit seinem ersten Bambusfahrrad über den Asphalt.

„Bambus ist zäh und elastisch, das heißt, das Material kann Stöße sehr gut abdämpfen. Was ich besonders gut finde, ist, dass Bambus ein nachwachsender Rohstoff ist. Daher ist Bambus viel umweltfreundlicher als Stahl."

Ren Yao erklärt, dass die Qualität des Bambusfahrrads von der Qualität des Rahmens abhängt. Dieser muss zuerst speziell bearbeitet werden, damit er das Gewicht eines Erwachsenen tragen kann.

„Die Qualität des Bambus ist sehr wichtig. Wir haben mehrere Dörfer besucht, die für ihren Bambus bekannt sind und uns mit lokalen Bauern ausgetauscht. Insgesamt haben wir mehr als 20 verschiedene Bambussorten getestet, bevor wir uns für den Tonkin Bambus aus der südchinesischen Provinz Guangdong entschieden."

Ein Fahrrad aus Bambus herzustellen, braucht viel Zeit. Der frisch geerntete Bambus muss erst einmal sechs bis zwölf Monate trocknen. Das Fahrrad wird anschließend in Handarbeit zusammengebaut. Der Fertigungsprozess dauert etwa 40 Stunden.

2016 stellte Ren Yao sein selbstgebautes Bambusrad auf die Probe – er fuhr von Changdu nach Lhasa. Die knapp 2500 Kilometer lange Strecke legte er innerhalb von 30 Tagen zurück. Danach wusste er, dass das Bambusfahrrad den Vergleich mit einem herkömmlichen Fahrrad nicht scheuen muss.

Die Internetnutzerin „Xiaoxue" kommt auch aus Sichuan und hätte auch gerne ein Bambusfahrrad. Aber sie hat eine kleine Sorge:

„Ich persönlich mag Bambus ja sehr. Mit einem Bambusfahrrad zu fahren, klingt sehr cool. Aber wenn ich mit meinem Fahrrad zu den Pandabären fahre, kann es dann sein, dass die Pandas mein Fahrrad fressen wollen?"

Inzwischen arbeitet Ren Yao mit einem Team zusammen und baut hauptberuflich Bambusfahrräder. Die Nachfrage steigt jährlich und ihn erreichen immer mehr Bestellungen aus dem Ausland, etwa aus Singapur, Kanada, der USA und der Schweiz. Fünf seiner Bambusräder werden am 17. März von Athleten beim Triathlon in Taiwan benutzt. Ren Yao ist zuversichtlich, dass die Bambusfahrräder im Wettbewerb gut abschneiden werden.

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