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AMK will deutsche Küchen nach China bringen
  2018-03-16 14:07:32  cri


Wer in Deutschland seine Küche renoviert, schaut sich häufig verschiedenste Einbauküchen an. Sei es direkt von der Stange oder maßgefertigt. Einbauküchen sparen eine Menge Stress und Rennerei. In China ist das Konzept einer komplett fertig geplanten Einbauküche allerdings eher unbekannt. Hier werden die Einzelteile wie Schränke, Arbeitsplatte und Elektrogeräte von verschiedenen Verkäufern zusammengewürfelt und anschließend wie ein Mosaik in der eigenen Küche zusammengesetzt. Um mehr moderne Einbauküchen aus Deutschland nach China zu bringen, haben die Appliance & Electronics World Expo (AWE) in Shanghai und die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK) nun ein Kooperationsabkommen unterzeichnet. Dieses ermöglicht deutschen Küchenmöbelherstellern, ihre Produkte ab dem nächsten Jahr gemeinsam mit der dazugehörigen Haushaltselektronik auszustellen.

Matthias Keudel, Exportleiter des deutschen Küchenherstellers Nobilia, erklärt, warum dieser Schritt naheliegt:

„Die Einbauküche, da gehören die Einbaugeräte mit dazu. Und die Einbaugeräte sind schon hier, aber die Einbauküche ist noch nicht hier. Darum ist der Schritt auch relativ kurz. Wir haben auch die gleiche Zielgruppe. Die Händler, die Elektrogeräte verkaufen oder der Endkunde, der Einbaugeräte sucht, der kauft meistens auch eine Küche und die Händler verkaufen meistens auch eine Küche. Darum macht es eben Sinn, das wir damit kooperieren."

Aber ganz so einfach wie es klingt, ist es nicht, deutsche Küchen nach China zu bringen. Denn nicht nur das Klima in China unterscheidet sich von dem in Deutschland und fordert damit besondere Lackierungen der Materialien. Auch der Anspruch chinesischer Wohnungsbesitzer an eine Küche unterscheidet sich stark von den Ansprüchen deutscher Kunden, wie Matthias Keudel durch jahrelange Erfahrung feststellen konnte:

„Einmal sind es verschiedene Elektrogeräte, zum Beispiel hier wird mehr mit Gas gekocht, bei uns ist es mehr elektrisch. Geschirrspüler waren bisher hier eher unbekannt. Da gab es dann andersherum wieder den Sterilizer, der war bei uns unbekannt in Deutschland. Das sind also verschiedene Geräte. Manchmal kommt es auch darauf an, wer überhaupt kocht. Gerade wenn man eine importierte Küche hier verkauft, das sind ja nicht gerade die armen Leute, die eine importierte Küche kaufen. Und die haben dann oft Angestellte, eine Köchin oder einen Koch, die das Essen zubereiten. Also da gibt es schon einige Unterschiede. In großen Villen ist es oft so, dass man sogar mehr als eine Küche verkauft. Da gibt es einmal die wahre Küche, die sogenannte ‚wet kitchen', wo dann auch gekocht wird. Und dann gibt es noch eine ‚dry kitchen', die mehr so ein bisschen zur Schau ins Esszimmer oder ins Wohnzimmer offen mit eingebaut ist."

Auch bei den Farben und den gewünschten Materialien müssen sich die deutschen Hersteller den chinesischen Kunden anpassen, denn auch dort unterscheiden sich die Wünsche sehr stark. Bei den ganzen Unterschieden und nötigen Anpassungen stellt sich natürlich die Frage, warum suchen deutsche Küchenhersteller und die AMK ausgerechnet in China nach einem neuen Markt? Der Geschäftsführer der AMK, Kirk Mangels, erklärt:

„China nimmt Jahr für Jahr einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Schon jetzt ist es der siebtgrößte Markt für unsere deutschen Küchenmöbelhersteller. Für die Elektrogeräteindustrie ist es jetzt schon sogar noch wichtiger, gehört also mit zu den Top-Märkten in der Welt. Also für die BSH ist China zum Beispiel wirklich der größte Markt. Es wird immer wichtiger und in Zukunft erwarten wir auch, dass es für die Küchenbereiche immer wichtiger wird, sodass China und die europäische Bedeutung für uns auf Augenhöhe sind. China ist unser Zielmarkt für die Zukunft."

Verfasst von Sabrina Sicking

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