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Treue Wächter des Kaiserpalastes – Chang Fumao und seine Hundestaffel
  2018-03-12 15:22:14  cri

 

Wenn man durch das Xihuamen-Tor des Kaiserpalastes geht, hört man sofort das Hundegebell. Hier befindet sich die Hundestaffel des Kaiserpalastes. Der Cheftrainer heißt Chang Fumao. Alle Mitarbeiter nennen ihn Meister Chang.

Seine Geschichte mit den Hunden begann in den 1980er Jahren. Damals arbeitete er im Hauptkontrollraum des Kaiserpalastes. Jedes Mal, wenn auffällige Geräusche gemeldet wurden, musste er hingehen und nachschauen. Um sich selbst in der Nacht Mut zu machen, hat er einen Schäferhund namens „Tiger" herangezogen. Er ist der erste inoffizielle Polizeihund des Kaiserpalastes.

Anfang 1987 wurde die Hundehaltung im Kaiserpalast verboten. Sein „Tiger" wurde weggeschickt. Einige Monate danach wurde dem Kaiserpalast ein wertvoller goldener Stempel gestohlen. Meister Chang wurde daraufhin beauftragt, eine Hundestaffel zusammenzustellen.

Chang kennt sich gut mit Hunden aus. Sobald man das Thema „Hund" anspricht, wird er zu einer richtigen Plaudertasche.

„Bei der Auswahl von Hunden muss man in erster Linie auf das Fell achten. Wenn das Fell schön weich ist, ist der Hund relativ sanftmütig. Wenn das Fell etwa härter ist, dann ist der Hund leicht gereizt. Je länger die Nase ist, desto besser ist der Geruchsinn. Hunde mit einem langen Hals sind ebenfalls leicht gereizt und daher geeignet als Polizeihunde. Hunde mit offenherzigem Charakter lassen sich leichter trainieren."

Meister Chang arbeitet schon mehr als 30 Jahre als Hundetrainer. Anders als Haustiere müssen die Polizeihunde härter trainiert werden. Das Training teilt sich in zwei Phasen, wie uns Meister Chang mitteilte.

„Die erste Phase dauert normalerweise drei Monate und besteht aus den grundlegenden Disziplinen, wie Folgen, Sitzen, Stehen und Hinlegen. Die zweite Phase dauert ebenfalls drei Monate, in der den Hunden beigebracht wird, auf die Feinde loszugehen und sie zu beißen. Normalweise beginnt ein Polizeihund seinen Dienst schon mit anderthalb Jahren."

Vor sieben Uhr morgens und nach 17:30 Uhr wird die Hundestaffel trainiert. Im Moment sind 23 Hunde aktiv, die meisten sind deutsche Schäferhunde oder belgische Malinois.

Meister Chang teilte uns mit, es sei kein einfacher Job, sie zu trainieren. Einerseits müsse man das Tier lieben, andererseits auch tapfer sein. Zhang Yunan, ein Lehrling von Meister Chang, erinnert sich noch gut an seinen ersten Tag als Trainer.

„Jeder Anfang ist schwer. Ich hatte natürlich Angst. Ich wusste gar nicht, wie hoch der Hund springen würde und wie hoch ich meinen Arm heben sollte. Das ist auch von Hund zu Hund unterschiedlich. Der deutsche Schäferhund ist sehr schwer und kann deswegen nicht so hoch springen. Im Gegensatz dazu kann der belgische Malinois ganz locker ziemlich hoch springen. Nach und nach weiß man, wie man als Trainer reagiert, wenn das Tier auf dich losstürmt."

Bis auf das Training kümmert sich Meister Chang auch um das alltägliche Leben der Hunde, wie Füttern, Duschen und Reinigung der Hütten. Durch das langjährige harte Training ist die Lebenserwartung von Polizeihunden kürzer als die von normalen Hunden. Maximal zwölf Jahre, sagte Meister Chang. Sie würden im kleinen Kiefernwald direkt neben der Hütte begraben, sodass sie für immer den Kaiserpalast verteidigen könnten, so Chang.

Viele mögen sich fragen, ob die Hundestaffel überhaupt noch benötigt wird, denn im Kaiserpalast wurde längst ein modernes Sicherheitssystem installiert. Meister Chang hat eine Antwort darauf:

„Maschinen können Fehler machen. Menschen können nachlässig sein. Eine zusätzliche Verteidigungslinie bedeutet zusätzliche Sicherheit. Bei manchen Sachen ist der Hund nicht zu ersetzen."

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