Die chinesischen Gesangsshows „Singer" und ihr Vorgänger „I Am a Singer" haben in den vergangenen Jahren viele nichtchinesische Musiker zur Teilnahme eingeladen und ihre Musik damit im ganzen Land verbreitet. Nun greift auch die philippinische Sängerin KZ Tandingan durch ihre Teilnahme an der Show in China nach den Sternen.

Bereits seit mehreren Jahren laden die chinesischen Gesangsprogramme „I Am a Singer" und „Singer" in fast jeder Staffel mindestens einen ausländischen Gastmusiker ein. Für diese Künstler sind die Shows das perfekte Sprungbrett für einen Karrierebeginn in der Volksrepublik. Nach den südkoreanischen Sängern The One und Hwang Chi-Yeul war es im vergangenen Jahr der Kasache Dimash Kudaibergen, der das chinesische Publikum von sich begeistern konnte. Nun bietet sich auch der philippinischen Sängerin KZ die Chance, ihre Fangemeinschaft auf China auszubauen. Mit ihrer Version vom Adele-Hit „Rolling in the Deep" zog sie das Publikum bei ihrem ersten Auftritt bereits fest in ihren Bann.

KZ wurde im Jahr 2012 bekannt, als sie an der ersten Staffel der Castingshow „The X-Factor Philippines" teilnahm. Obwohl sie zwischendurch fast ausschied, konnte sie die Sendung schließlich gewinnen. Noch im gleichen Jahr wurde sie mit dem philippinischen Aliw Award als bester neuer Künstler ausgezeichnet. Ein Jahr später erschien mit „KZ Tandingan" ihr Debütalbum. Darauf enthalten sind sowohl Coverversionen bekannter Songs als auch neue Werke aus ihrer eigenen Hand.

Es folgten weitere Sendungen, an denen KZ entweder als Teilnehmer oder als Mentor teilnahm, wodurch sich ihre Fangemeinschaft immer weiter vergrößerte. Mit ihren Auftritten bei der chinesischen Gesangshow „Singer" erreicht sie nun auch in der Volksrepublik eine größere Zuhörerschaft. Obwohl sie kein Chinesisch spricht, traute sie sich bereits in ihrer zweiten Woche an einen chinesischsprachigen Song und wurde für ihren Mut mit einer hohen Platzierung am Ende belohnt.

Bei all dem Erfolg ist es kaum zu glauben, dass KZ ihre Gesangskarriere eigentlich schon fast an den Nagel gehängt hatte. Wie KZ selber bei einem Gespräch mit Jessie J bei „Singer" erklärte, konnte sie nach einer Halsentzündung die hohen Töne nicht mehr erreichen. Es sei jedoch Jessie J gewesen, die sie mit ihrer Musik zum Weitermachen inspiriert habe. Dementsprechend war KZ in Tränen aufgelöst, als sie Jessie J das erste Mal persönlich traf.

Noch gibt es einige Folgen von „Singer" bis der endgültige Sieger feststeht. Aber auch wenn KZ Tandingan nicht gewinnen sollte, so fungierte die Show zumindest als Plattform, um sie auch auf dem chinesischen Musikmarkt vorzustellen. Und wenn die ersten Folgen ein Indiz sind, so kommt die 25-Jährige bei den chinesischen Musikliebhabern gut an. Und vielleicht ist ja in China dann bald sogar philippinische Musik in den Radios zu hören.

Text: Sabrina Sicking