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Wie feierte das chinesische Kaiserhaus das Frühlingsfest?
  2018-02-15 14:48:18  cri

 


In China gehört es zu den volkstümlichen Sitten, dass man zum Frühlingsfest neue Kleider anzieht, Verwandte und Freunde besucht, und Jiaozi isst. Jiaozi sind die im Westen als Dumpling bekannten gefüllten Teigtaschen. Aber was war vor Jahrhunderten während der Festlichkeiten am Kaiserhof üblich? Haben die chinesischen Kaiser zum Neujahr auch Jiaozi gegessen?

Wie einfache Bürger zogen auch die Kaiser im Altertum zum Frühlingsfest neue Kleider an. Auch sie ließen am Silvesterabend ein großes Festessen auftischen, nur, dass sie mit der Zubereitung der Speisen natürlich selbst nichts zu tun hatten.

Am hiesigen Silvesterabend, dem letzten Tag des zwölften Monats nach dem chinesischen Mondkalender, zog der Kaiser ein feierliches hellgelbes Drachengewand an, auf dem mit goldenen und bunten Fäden ein Drachenmotiv sowie weitere zwölf Motive und Ornamente eingestickt worden waren.

Der Kaiser trug zudem noch einen Pelzmantel, die kaiserliche Krone und eine Perlenkette. Diese farbenfrohe Tracht sollte den Reichtum seines Kaiserreiches symbolisieren.

Zum höfischen Festessen am Silvesterabend gehörten tatsächlich auch Jiaozi, so wie heute. Nach Abschluss einer Opferzeremonie für die Ahnen, während der Speisen und andere Geschenke den Verstorbenen dargebracht wurden, aß der Kaiser Teigtaschen mit vegetarischer Füllung.

Zum Neujahrsbeginn zog der Kaiser sein formelles Gewand an, zündete eine Kerze an, goss Wein in einen Becher aus reinem Gold und schrieb glückverheißende Wörter fürs Neujahr, wie „Frieden und Ruhe im Land" oder „Günstiges Wetter für Feldfrüchte". Dann wurde Alkohol mit Arzneimitteln getrunken, um Seuchen zu vertreiben und den Körper zu stärken.

An einem glückverheißenden Tag zwischen dem zweiten und zehnten Tag des ersten Monats nach dem chinesischen Mondkalender lud der Kaiser dann seine Fürsten und Minister zu einer Teegesellschaft ein.

Dabei sollten diese nach seinen Anweisungen Gedichte zu bestimmten Themen schreiben. Diejenigen, die Talent für die Dichtkunst bewiesen, wurden belohnt.

Da es im Altertum natürlich keinen Fernseher gab, war die wichtigste höfische Unterhaltungsform die Oper. Die Aufführungen waren lebhaft und fröhlich. Einige Kaiser der Qing-Dynastie, wie z.B. Kaiser Qianlong, Daoguang und Tongzhi, wirkten sogar selbst als Darsteller auf der Bühne mit. Kaiser Guangxu trommelte sogar.

Offensichtlich sind die fröhliche Stimmung und die guten Wünsche für das neue Jahr beim Frühlingsfest immer die gleichen, ob bei der Arbeiterfamilie Li im Beijing des Jahres 2018 oder bei den Kaisern längst vergangener Zeiten.

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