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Chinesisches Schutzprogramm für Lokalopern
  2018-02-06 11:00:29  cri


Im Juli 2015 wurde eine landesweite Untersuchung des chinesischen Kulturministeriums durchgeführt. Ziel war die Bestandsaufnahme der Lokalopern Chinas. Ergebnis: es gibt derzeit 348 Opernarten in China. Allein 60 davon sind so gut wie untergegangen und vom Aussterben bedroht. Das Kulturministerium macht es sich zur Aufgabe diese Opern zu schützen. Maßnahme zur Revitalisierung sollen ergriffen werden und Theatergruppen aus finanziellen Schwierigkeiten geholfen werden.

Die Bestandsaufnahme der Lokalopern wurde im Juli 2015 eingeleitet. Sie dauerte bis zum Juni 2017 an. Ming Wenjun, Inspektor und stellvertretender Direktor der Kunstabteilung des chinesischen Kulturministeriums, gab die Ergebnisse der Untersuchung bekannt:

„Laut dem Ergebnis gibt es derzeit landesweit insgesamt 348 lokale Opernarten. Darunter befinden sich 48 in mehr als zwei Provinzen, Autonomen Gebieten oder regierungsunmittelbaren Städten. An diesen Untersuchungen haben insgesamt 10.278 Theatergruppen teilgenommen. Derzeit werden 241 Opernarten von Staatstheatergruppen erhalten. Die übrigen 107 Opernarten werden nur von privaten Theatergruppen aufgeführt."

Die Oper befindet sich immer in einer dynamischen Entwicklung. Im Wandel der Zeit entstehen Opern, verbreiten sich und gehen unter. In dem alten „Protokoll der chinesischen Lokalopern" wurden insgesamt 394 Opernarten verschiedener Nationalitäten aus verschiedenen Gebieten Chinas registriert. In der neuesten Opernuntersuchung konnten 17 Opernarten dazu ergänzt werden, wie die Hamaweng aus Henan, die Zhegu-Oper aus Shandong und die Nuo-Oper aus Hebei und Anhui. Weiterhin wurde festgestellt, dass 60 Opernarten, die im alten „Protokoll der chinesischen Lokalopern" gelistet sind, bereits ausgestorben oder vom Untergang bedroht sind.

Das Kulturministerium möchte nun Schritte ergreifen, erklärt Ming Wenjun. Die traditionellen Opern sollen revitalisiert werden und unterfinanzierten Theatergruppen ausgeholfen werden.

„Das Kulturministerium hat bereits mehrere Unterstützungsprogramme ins Leben gerufen, um die Künstlergruppen verschiedener Lokalopern zu fördern. So fördert es den Entstehungsprozess von Bühnenstücken, die Ausbildung junger Schauspieler und unterstützt Theatergruppen finanziell. Das Kulturministerium wird weiterhin nationale Theateraufführungen organisieren und sich dabei darauf konzentrieren, jene Opernarten aufzuführen, die bisher nur von einer einzigen staatlichen Theatergruppe gespielt werden. Die Kosten werden vom Kulturministerium getragen."

Wang Kui, Direktor des Forschungsinstituts für Chinesische Opernkunst an der Chinesischen Akademie der Künste, ist der Meinung, dass man sich die erfolgreichen Förderungsmaßnahmen der Liyuan-Oper und Kunqu-Oper zum Vorbild nehmen sollte.

„Es gab früher nur eine Theatergruppe für die Liyuan-Oper aus der Provinz Fujian. Das war bereits seit mehreren Jahrzehnten der Fall. Doch nun entwickelt sie sich solide und verbreitet sich auch in andere Provinzen. Dieser Erfolg ist auf die Aufführungen klassischer Theatertücke zurückgeführt. Es gibt noch andere Opernarten, wie die Kunqu-Oper. Sie konnte ihren Einfluss erweitern, da sie an Hochschulen verbreitet worden ist. Ihr Erfolg liegt darin begründet, den richtigen Weg gemäß des Charakters der Kunqu-Oper gegangen zu sein – die Verbreitung unter Intellektuellen."

Weiter zu erfahren war, dass es in der zentralchinesischen Provinz Shanxi 38 Opernarten gibt, das ist die höchste Dichte an Lokalopern in ganz China. Danach folgen die Provinzen Hebei mit 36 und Anhui mit 31 Opern. In Beijing und Tianjin existieren noch jeweils acht und fünf Lokalopern.

Verfasst und Gesprochen von Liu Xinyue

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