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200 Tage im Testmodul „Mondpalast": Neuer Weltrekord für chinesische Studenten
  2018-01-30 15:46:22  cri

Im All Pflanzen anbauen, Tiere züchten und Müll recyceln, das könnte in zehn Jahren Realität werden. Denn dann soll ein chinesischer Taikonaut eine längere Zeit auf dem Mond verbringen. Dieses Leben haben nun vier chinesische Studenten 200 Tage lang in einem Labor erfolgreich simuliert. Damit wurde der von russischen Wissenschaftlern aufgestellte Weltrekord von 180 Tagen gebrochen.

Nach 200 Tagen in völliger Isolation haben vier Doktoranden der Universität für Luft- und Raumfahrt Beijing ihr Labor „Yuegong 1", auf Deutsch „Mondpalast 1", verlassen, in dem sie wie auf dem Erdtrabanten gelebt haben. Die Chefdesignerin des Testmoduls, Liu Hong, erklärte, der Versuch habe die Doktoranden auch psychisch an ihre Grenzen gebracht, vor allem bei drei unerwarteten Stromausfällen.

Liu zufolge besitzt der insgesamt 150 Quadratmeter große „Mondpalast 1" zwei Pflanzenanbau-Module und einen Wohnbereich. In den zwei insgesamt rund 100 Quadratmeter großen Modulen werden 34 verschiedene Feldfrüchte und Gemüsesorten angebaut, wie Weizen, Sojabohnen, Auberginen, Tomaten und Erdbeeren. Der Wohnbereich verfügt über eine 42 Quadratmeter große Wohnkabine, die vier Schlafplätze, einen Gemeinschaftsraum, ein Badezimmer, einen Abfallaufbereitungsraum sowie einen Raum für das Züchten von Tieren umfasst. Die menschlichen Abfälle werden durch Bio-Gärung aufbereitet und die Pflanzen mit Nebenprodukten von Lebensmittelabfällen gedüngt.

Das Programm „Mondpalast 365" soll insgesamt ein Jahr dauern: Im Mai 2017 ließen sich zunächst vier Studenten, zwei Männer und zwei Frauen, für 60 Tage von der Außenwelt isolieren. Anschließend wurden sie von der jetzigen Testgruppe abgelöst. In der dritten Phase kehrt diese erste Gruppe zurück, um noch einmal 105 Tage in der abgeschlossenen Umgebung zu leben. Insgesamt sind das 365 Tage.

Die Aufgaben der Mission werden gleichmäßig auf alle Teilnehmer aufgeteilt, dazu gehören die Entsorgung von festem Abfallmaterial und Urin, das Zerkleinern von Stroh, das Mähen des Weizens, der Pflanzenanbau, das Kochen, Gesundheitschecks und die Vorratsinventur.

Die erste Testgruppe ist bereits wieder in das Labor eingezogen und wird dort 105 Tage lang wie auf dem Mond leben. Das bedeutet, sie werden das Frühlingsfest, das wichtigste Familienfest für Chinesen, im „Mondpalast" verbringen. Die Teilnehmerin Hu Jingfei erklärte lächelnd und stolz: „Am letzten Abend des Jahres nach dem Mondkalender werden wir Teigtaschen essen und die TV-Gala zum Frühlingsfest anschauen. Außerdem können wir unsere Eltern und Geschwister mit Videochats grüßen. Wir haben vor dieser Mission extra unsere Kochkünste verbessert."

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