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Wenn die nationalen Schätze sprechen
  2018-01-19 10:04:43  cri

Die wie Ultraman aussehende Bronzestatue und der Keramikkessel in Form eines kurzbeinigen Adlers… Diese Gegenstände gehören zu den wertvollsten nationalen Kulturschätzen Chinas. In kürzester Zeit sind sie nun auch zu „Online-Promis" aufgestiegen. Die vom chinesischen Zentralfernsehen CCTV produzierte Mini-Doku-Serie „如果文物会说话", also „Wenn die nationalen Schätze sprechen", erweckt antike Kunstgegenstände zu neuem Leben.

Seit der Premiere am ersten Januar hat die Mini-Doku-Serie „如果文物会说话", auf Deutsch etwa „Wenn die nationalen Schätze sprechen", blitzschnell Millionen von Fans gewonnen. Jede Folge dauert nur fünf Minuten und präsentiert kurz und knackig Wissenswertes über die Geschichte und Kultur Chinas.

Jeder Kulturgegenstand, der in dieser Doku-Serie auftritt, ist ein richtiger „Superstar". Das älteste Musikinstrument Chinas, eine etwa neuntausendjährige Knochenflöte. Das legendäre Schwert von Goujian, das nach seinem Meister, dem König des Reiches Yue zur Zeit der Frühlings- und Herbstannalen benannt ist. Oder die schwarze Keramik-Tasse aus der Longshan-Ruine, deren Tassenwand dünner als eine Eierschale ist. Das sind die Hauptfiguren der Doku-Serie: Nationale Schätze Chinas, die so wertvoll sind, dass sie nicht einmal im Ausland ausgestellt werden dürfen.

Anders als bei sonstigen Dokumentationen in China, ist der Erzählstil bei „Wenn die nationalen Schätze sprechen" ziemlich locker und entspannt. Auch die Werbung ist ungewöhnlich lustig. Ein Plakat zeigt eine Bronzestatue mit großen und etwas zornigen Augen aus der Sanxingdui-Ruine und daneben den Satz: „Halt! Du mich Ultraman nennst!"

Und das ringförmige Goldblatt in Form einer Sonne mit vier Vögeln wird scherzhaft als „farbige Kontaktlinse" bezeichnet.

„Wir möchten die Kulturschätze zu Stars machen", sagte Xu Huan, die Regisseurin der Doku-Serie. Um die Antiquitäten Chinas am besten zu präsentieren, reiste das Team um Xu Huan in den vergangenen Jahren quer durchs Land und wählte aus über drei Millionen Kandidaten letztendlich 100 bedeutende Kulturgegenstände aus.

„Die antiken Menschen sind uns ähnlicher als wir uns vorgestellt haben", meinte Xu Huan, nachdem sie zahlreiche Kulturgegenstände genau studiert hatte. „Durch die Antiquitäten habe ich gemerkt, dass die antiken Menschen genau über dieselben Fragen nachdenken wie wir heute, wie beispielsweise über das Leben und den Tot, über das Glück und den Schmerz, über das Schicksal und die Gesellschaftsordnung", sagte Xu Huan. „Ich denke, das ist genau das, was uns die Antiquitäten übermitteln wollen würden, wenn sie wirklich sprechen könnten."

Die „sprechenden" nationalen Schätze haben es geschafft, mehr junge Leute für Museen zu begeistern. „Das ist genau unser Ziel", so die Regisseurin Xu Huan. „Wir möchten dadurch mehr Menschen dazu motivieren, in die Museen zu gehen."

Text Hu Hao

Bilder via people.cn

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