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Das große Leben im kleinen Smartphone
  2018-01-08 16:41:41  cri

 

Ein paar Klicks auf dem Smartphone und wenig später wird einem die neuste Mode oder leckeres Essen nach Hause geliefert. Man muss nur einen QR-Code zu scannen, um in Chinas Metropolen ein Sharing-Fahrrad zu benutzen. Man kann ohne Bargeld auf die Straße gehen. Doch wenn man das Handy zu Hause vergisst, geraten viele in Panik.

„Ich habe mein Handy immer in der Hand, außer wenn ich schlafe. Es hat mein Leben total verändert. Beispielsweise informiere ich mich über das jüngste Geschehen der Welt per Handy, anstatt den Fernseher anzumachen. "

Die bargeldlose Zahlung ist in China inzwischen Alltag. Bargeld im Portemonnaie mitzunehmen ist beinahe überflüssig geworden. Dazu sagte Dong Ximiao vom Forschungsinstitut der Hengfeng Bank:

„Das Handy ist nun quasi eine Bank. Mit diesem kleinen Gerät haben wir Zugang zu über 90 Prozent der Geschäfte. Es gibt einen klaren Trend: Die Menschen zahlen immer seltener mit Bargeld und immer öfter mit ihrem Mobiltelefon.

Derzeit sind über 1,1 Milliarden Handys in China mit dem Internet verbunden. Von 100 Handybesitzern nutzen 68 ihr Mobiltelefon für bargeldlose Zahlungen. In den vergangenen fünf Jahren hat sich diese Zahl mehr als verfünffacht. Wie man das Handy noch intelligenter und attraktiver machen kann, darum ringen die Hersteller.

Lei Jun, Gründer von Xiaomi, einem der größten Smartphone-Hersteller in China, sagte:

„Im Jahr 2016 haben wir 2895 Patente registriert und in der ersten Jahreshälfte 2017 wieder über 1100. Die Zahl der Patente ist ein wichtiger Index für das technische Niveau eines Unternehmens. Darüber hinaus setzen wir uns für Kooperationen mit internationalen Konzernen ein. Beispielsweise haben wir vor kurzem einen Vertrag mit Nokia abgeschlossen und für viel Geld einige Patente von Nokia gekauft. Damit wollen wir die Grundlage für die weitere Internationalisierung unseres Unternehmens schaffen."

Doch wie überzeugt man die Kunden von seinem Produkt? Zhao Ming von Huawei, dem größten Konkurrenten von Xiaomi in China, ist der Meinung, dass der Preis kein entscheidender Faktor für die Konsumenten ist.

„Die erfolgreichsten Hersteller weltweit sind nach wie vor Apple und Samsung. Ihre Produkte sind nicht billig. Das zeigt, dass die Konsumenten großen Wert auf die neuste Technik legen. Von daher sollen wir uns in Zukunft weiterhin auf die Qualität konzentrieren, anstatt den Marktanteil durch billige Produkte zu erhöhen."

Huawei, Xiaomi und Co. würden sich wahrscheinlich freuen, wenn die Menschen zu „Sklaven" ihrer Smartphones werden.

„Oft passiert es, dass man am Handy die Zeit und alles um einen herum vergisst, während in der Küche das Essen kocht. Dann brennt schon mal das Essen an."

„Jetzt hat man wesentlich weniger Zeit, mit Freunden und der Familie zu plaudern. Jeder spielt mit seinem Handy. Früher war das anders."

Darüber hinaus ist ein neuer Ausdruck entstanden: „Handy-Sucht". Im Handy werden so viele private Erinnerungen eingespeichert, dass es eine Art elektronisches Gehirn des Menschen geworden ist. Mit einer körperlichen Abhängigkeit sei dies jedoch nicht zu vergleichen, so das Ergebnis jüngster Forschungen. Man müsse sich keine großen Sorgen um dieses Phänomen machen. Eines darf man halt nicht vergessen: Batterie aufladen!

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