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Chinas nationales Talent? – Gemüseanbau!
  2018-01-05 09:55:55  cri

Welche nationalen Talente haben Chinesen? So lautet eine Frage auf der chinesischen Frage- und Antwortplattform Zhihu. Eine der zahlreichen Antworten sticht mit über 23.000 Likes besonders hervor: Gemüseanbau sei ein typisches Talent der Chinesen – und zwar wo und wann auch immer sie wollten.

Knoblauch in Blumentöpfen, Sojasprossen in Cola-Flaschen und Blattgemüse in Schaumstoffkisten… In der Wohnung chinesischer Familien ist das kein ungewöhnlicher Anblick. Chinesen bauen wirklich gerne Gemüse an, egal wo sie leben. Wenn sie einen eigenen Garten haben, pflanzen sie dort verschiedene Gemüsesorten an. Wer keinen Garten hat – und das sind wohl die meisten Chinesen, vor allem in den Städten – pflegt einen Gemüse-Balkon. Wenn es zuhause auch keinen Balkon gibt, wird einfach das Hochhausdach in ein Gemüse-Paradies verwandelt.

Ein Witz, der unter im Ausland lebenden Chinesen kursiert, beweist die Vorliebe der Chinesen für den Gemüseanbau: „Woran kann man erkennen, ob ein Haus in Los Angeles einem Amerikaner oder einem Chinesen gehört?", fragt einer. „Wirf einen Blick in den Garten! Wenn darin Gräser und Blumen wachsen, ist der Hausbesitzer ein Amerikaner. Wenn aber darin lauter Gemüse ist, gehört das Haus zu 90 Prozent einem Chinesen", antwortet ein anderer.

Chinesen bauen Gemüse an, egal wo sie sind. Dass eine große Bodenfläche von Unkraut überwuchert ist, können Chinesen so gar nicht ausstehen. Nicht einmal bei der Armee.

Als die chinesischen Friedenstruppen zum ersten Mal afrikanischen Boden betraten, begannen sie sofort mit der Urbarmachung des Bodens und schufen an ihrem Stationierungsort eine „Blauhelm-Farm". Binnen weniger Jahre ist es den chinesischen Soldaten gelungen, ihren Eigenbedarf an Gemüse zu decken. Außerdem bringen sie den Einheimischen die Anbautechniken bei.

Auch an der US-amerikanischen Yale University zieht ein Gemüsegarten voller exotischer Kräuter und Gemüsesorten den Blick vieler auf sich. Geschaffen wurde er von den Eltern chinesischer Yale-Studenten. Sie sind in die USA gegangen, um ihre Kinder zu begleiten. In ihrer Freizeit gehen sie ihrem gemeinsamen Hobby nach: dem Gemüseanbau.

Chinesen bauen wirklich gerne Gemüse an, besonders unter harten Bedingungen. Je härter die Bedingungen sind, desto mehr wird ihre Leidenschaft motiviert.

In der Wüstenstadt Dubai gibt es zu wenig fruchtbaren Boden? Kein Problem! Chinesen machen von Kamelausscheidungen Gebrauch und schaffen so Stück für Stück geeignete Felder für den Gemüseanbau. Neben frischem Gemüse bringen Chinesen den Dubaiern damit eine Idee, die Wüste fruchtbar zu machen.

Im Himalaya-Gebirge und am Südpol ist es zu kalt? Wer behauptet denn so etwas?! Chinesen bauen dort Treibhäuser für den Gemüseanbau. Sogar im Weltall und in U-Booten ist es Chinesen inzwischen gelungen, Gemüse zu züchten.

Die besondere Liebe der Chinesen für den Gemüseanbau hat ihre kulturellen und historischen Hintergründe.

China ist zwar ein riesiges Land, doch im Verhältnis zu seiner Größe besitzt es nur wenig landwirtschaftliche Nutzfläche. Die hohe Bevölkerungszahl verkleinert die Pro-Kopf-Ackerfläche noch weiter. In ihrer Geschichte litten Chinesen außerdem lange Zeit unter Hunger. Die Liebe für das Ackerland ist deshalb zu einer nationalen Gewohnheit geworden, die tief bis ins Mark geht.

Auch die Essgewohnheiten der Chinesen erklären ihre Leidenschaft für den Gemüseanbau. Frisches Gemüse ist ein untrennbarer Bestandteil jeder chinesischen Mahlzeit. Einer Statistik der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen zufolge konsumieren Chinesen, also etwa 20 Prozent der Weltbevölkerung, jährlich etwa 50 Prozent des weltweit produzierten Gemüses.

Auch der schnelle Urbanisierungsprozess Chinas trägt dazu bei, dass sich Chinesen verstärkt zur Natur zurücksehnen. Selbst ein Blumentopf mit Knoblauch ist da bereits ein kleiner Trost.

Text Hu Hao

Bilder via InsDaily

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