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China erkundet neue Wege für Organspenden
  2018-01-02 16:05:58  cri

In einem großen Land wie China werden zahlreiche Organe für Transplantationen benötigt. Nun erkundet die Volksrepublik neue Wege, um die nötigen Organspenden zu fördern. Dafür sollen unter anderem internationale Standards und die chinesische Realität beachtet werden.

Am 3. Dezember 2014 hat Huang Jiefu, der Direktor des chinesischen Organspende- und Transplantationskomitees und zugleich ehemaliger stellvertretender Gesundheitsminister, angekündigt, dass die für Transplantationen benötigten Organe ab dem 1. Januar 2015 nur noch von freiwilligen Spendern stammen dürften. Ende 2017 liegt China hinsichtlich der jährlichen Organspenden nun weltweit an zweiter Position, direkt hinter den USA. Im Jahr 2017 wurden in China fast 15.000 Organe gespendet und über 360.000 Spender registriert. Huang Jiefu zufolge hat China in diesem Bereich bereits ein eigenes Modell entwickelt.

„China ist das einzige Land der Welt, in dem die Zentralregierung eine führende Rolle bei der Entwicklung von Organspenden und -transplantationen spielt. China hat seine eigenen Kriterien für Organspenden entwickelt, bei denen Hirntod, Herztod sowie Hirn- und Herztod berücksichtigt werden. Der WHO zufolge ist das eine Innovation und ein Beitrag Chinas für Organspenden weltweit."

All dies wurde auf der Internationalen Organspendekonferenz Ende 2017 in Guangzhou in der südchinesischen Provinz Guangdong erklärt. Ein weiterer Höhepunkt des Treffens war eine neue Organtransplantationsmethode, die von chinesischen Wissenschaftlern entwickelt wurde. Sie kann mit einer kontinuierlichen Blutversorgung eine dem menschlichen Körper ähnliche Umgebung schaffen. Die erste Lebertransplantation mit dieser Methode ist im August 2017 erfolgreich durchgeführt worden und erntete großes Lob von den Anwesenden.

„Ich denke, es ist ein neuer Fortschritt und es wird auch der zukünftige Weg sein. Nicht nur für die Leber, sondern vermutlich für alle Organe."

„Ich glaube, dass China ins Zentrum der Innovationen im Transplantationsbereich rückt. China ist jetzt an der Spitze, am Rande dieser Technologie, der Patientenversorgung und der Ausarbeitung neuer Lösungen für Transplantationen."

Prognosen zufolge wird China bis 2020 zum weltweit führenden Land für Organtransplantationen werden. Die Quote der Organspenden ist von nur 0,03 je eine Million Menschen im Jahr 2010 auf jetzige 2,98 gestiegen.

He Xiaoshun, stellvertretender Präsident des Ersten Angegliederten Krankenhauses der Sun Yat-sen Universität, sagt jedoch, die Zahl liege immer noch hinter der von den entwickelten Ländern.

„In den USA gibt es im Durchschnitt 30 bis 40 Organspender pro eine Million Menschen. Die höchste Zahl ist über 40. Wir haben also eine zehnfache Distanz: Dem Bewusstsein, dem Verständnis und der Unterstützung der Menschen für Organspenden soll in Zukunft Priorität eingeräumt werden, die auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und die Mobilisierung der gesamten Gesellschaft benötigt. Vor allem sind die Medien sehr wichtig."

Unterdessen wurde auch vorgeschlagen, dass China sich noch mehr darum bemühen solle, den Mangel an Finanzmitteln und an qualifizierten Transplantationschirurgen zu beheben sowie neue Probleme bei der laufenden Reform der medizinischen Versorgung zu lösen.

Verfasst und Gesprochen von Liu Xinyue

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