Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Liu Qihua und ihr Familienmuseum für Landessitten
  2017-12-18 16:02:57  cri

 

Liu Qihua und ihr Mann Ma Zhiyong sind normale Bauern in einem Dorf der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao. Die Eheleute sind beide leidenschaftliche Sammler. Sie haben sogar ein eigenes privates Familienmuseum für Sitten und Gebräuche des Volkes eröffnet…

Das Dorf Qilihezi in der Kreisstadt Pingdu von der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao wurde in den vergangenen Jahren plötzlich unerwartet viel besucht. Alle Besucher haben ein Ziel: das Yonghua-Museum für Sitten und Gebräuche des Volks, das einzige derartige Museum in Pingdu. Das Museum hat eine Fläche von 2400 Quadratmetern und besteht aus sechs Hallen, darunter eine Halle für Möbel aus der Ming- und Qing-Dynastie, eine für alte Gebrauchsartikel, und eine für Exponate aus der Zeit der Kulturrevolution. Für Liu Qihua, die Direktorin des Museums, ist besonders eine Steinabreibung von der Jin-Dynastie von großer Bedeutung für ihr Museum.

„Es war eine Steinabreibung aus der Regierungsperiode Dading der Jin-Dynastie, und zwar um 1200 AD. Sie kommt aus dem Grenzstein zwischen dem Kreis Laiyang und dem Kreis Jiaoshui (Pingdu heute). Der Erwerb dauerte insgesamt drei Jahre. Am Anfang hatte der Verkäufer einen Preis von 300.000 Yuan vorgegeben, und am Ende habe ich nach mehrmaligen Verhandlungen die Abreibung für 50.000 Yuan gekauft."

Der Enthusiasmus von Liu Qihua für die Sammlung wird von ihrem Mann Ma Zhiyong geteilt. An einem Tag im Jahr 2000 hatte Ma auf dem Markt einen alten Webstuhl gefunden und gekauft. Das Ehepaar war von diesem Webstuhl begeistert und er wurde später das erste Exponat ihres Familienmuseums.

„Sammeln bedeutet Erhalten (der Tradition). Wir hoffen, dass unsere Nachfahren die Geschichte des Lebens ihrer Vorfahren sehen, und den Wandel der Zeit erleben."

Liu Qihua sagt, sie beneide die Großstädte sehr um ihre Museen, wenn sie diese Städte besuche. Eines Tages war sie auf den Gedanken gekommen, ein eigenes Museum zu errichten. Danach hat Liu einschlägige Formalitäten erledigt und den Ort des Museums bestimmt. Nach großen Mühen ist das Museum im September 2015 eröffnet worden.

„Bei der Eröffnung sind die Beamten der Stadtregierung, Sammlungsliebhaber, unsere Nachbarn und Freunde gekommen. Ich war sehr stolz, dass ich wirklich etwas geschaffen habe."

Seit 2016 hat das Ehepaar fünf Millionen Yuan für die Sammlung ausgegeben. Von der Geschichte von Liu und Ma war einen Sammler namens Jiang aus der Stadt Jiaozhou so bewegt, dass er dem Ehepaar seine gesamte eigene Sammlung spendete.

„(Am Anfang) fanden wir es sehr unglaublich. Der alte Jiang sagte uns, dass wir mit der Sammlung nicht Geld verdienen wollten, und es mache ihm keine Sorge, uns seine Sammlung zu geben. Nun liegt die Sammlung von Jiang in unserem Museum."

Der Eintritt ins Museum von Liu und Ma ist kostenlos. Derzeit besuchen jedes Jahr rund 60.000 Menschen das Museum.

„Bei der Sammlung habe ich Freude und Leid erlebt. Ich will die Geschichte und Kultur weiter erhalten, und meinen Weg weiter gehen. Nun ist das Museum noch nicht so groß, und ich habe vor, bis zum Jahr 2019 das Museum zu erweitern. Darüber hinaus will ich ein Museum für Stickerei aus der Provinz Shandong und eins für alte Grundstücksurkunden errichten. Alle drei Museen bilden einen Museumspark, dann kann ihr historischer Wert besser präsentiert werden."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Gao Mengyu

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China