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Jichangs Streben nach Reichtum durch Orchideen und Seidenspinner
  2017-12-15 10:26:18  cri

In der Gemeinde Jichang in der Provinz Guizhou existieren zehn arme Dörfer, in denen 3.819 arme Familien leben. Das Einkommen durch den Anbau von traditionellen Pflanzen wie Mais und Wasserreis und die staatliche Armutshilfe sind nicht genug, um die Dorfbewohner mit Lebensmitteln und Kleidung zu versorgen. Huo Yongping, die Bürgermeisterin der Gemeinde, sagt:

„Wir glauben, wenn man nur von staatlichen Unterstützungsprojekten gegen Armut abhängig ist, kann man der Armut nicht wirklich entkommen. Nur wenn die Bevölkerung selbst arbeitet und die Projekte zu einer Industrie werden, können die Menschen wirklich reich werden."

Um das Leben der Einwohner zu verbessern und die Zahl der Armen zu reduzieren, hat Jichang 2012 und 2014 zwei Landwirtschaftsunternehmen gegründet, eine Gesellschaft und eine Genossenschaft. Sie sollen den Anbau der Orchideengattung Dendrobium Officinale Kimura et Migo entwickeln, das ein beliebtes chinesisches Heilkraut ist. Der Direktor einer lokalen Investmentgesellschaft, Wu Yingjun, erklärt:

„Durch mehrere Jahre des Betriebs hat die Anbaufläche der Dendrobien 5.500 Mu erreicht. Die Gesellschaft bepflanzt davon 3.500 Mu. Die restlichen 2.000 Mu werden von der Genossenschaft bestellt. So entstand ein Modell, in dem führende Unternehmen die Industrie fördern, die Industrie die Genossenschaft fördert und die Genossenschaft wiederum die Landwirte fördert."

Im neuen Bezirk von Jichang wurde eine Produktionsbasis für normgemäßen und intensiven Anbau chinesischer Kräuter errichtet. Sie nutzt das Modell „Unternehmen plus Genossenschaft plus Landwirte" und fördert den Anbau der Anwohner. Durch den Anbau von Dendrobien besitzt das Dorf einen hohen Produktionswert. Wu Yinjun erklärt:

„Der jährliche Produktionswert der Dendrobien besteht aus zwei Teilen. In den Gewächshäusern ist der Ertrag groß. Im Naturwald gibt es eine relativ niedrige Produktionsmenge. Aber es muss vorher nur wenig hineingesteckt werden, diese Investitionen werden von den beiden Unternehmen getragen."

Neben den Investitionen für den Bau der Gewächshäuser unterstützen die beiden Unternehmen die Dorfbewohner außerdem bei der Anbautechnik, der intensiven Verarbeitung und dem Verkauf.

Die Forschungsabteilungen der Unternehmen erforschen nun Produkte mit hohem Verarbeitungsgrad und errichten eine Verarbeitungsbasis. In Zukunft soll außerdem ein Dendrobium-Park im neuen Bezirk von Jichang gegründet werden. Dieder soll den Tourismus fördern.

Neben dem Erfolg des Dendrobienanbaus ist die Zucht von Seidenspinnern ein weiteres wichtiges Mittel, um den Anwohnern aus der Armut zu helfen. Die Bürgermeisterin von Jichang sagt:

„In diesem Jahr hat die Zucht von Seidenspinnern eine wichtige Rolle bei der Armutsbekämpfung gespielt. Wir haben uns stark dafür eingesetzt. In fünf von neun Dörfern in Jichang werden der Maulbeerenanbau und die Zucht von Seidenspinnern vorangetrieben. Ende November 2016 begannen wir zum ersten Mal, Maulbeerbäume zu pflanzen. Inzwischen hat sich ein Maulbeer-Garten mit einer Fläche von mehr als 10.000 Mu gebildet."

Wie der Anbau von Dendrobien folgt auch die Entwicklung der Seidenspinnerzucht dem Modell „Gemeinschaft plus Genossenschaft plus Landwirte". Huo Yongping erklärt:

„Die Landwirte können selbst Maulbeerbäume pflanzen und Seidenspinner züchten. Sie können außerdem für die Gesellschaft arbeiten und Geld verdienen. Darüber hinaus kauft die Seidenfabrik im Innovationspark Maulbeerblätter zu einem Mindestpreis an. Wer keine Seidenspinner züchtet, kann also Maulbeerblätter verkaufen. Es ist sehr flexibel und die Bürger können es leicht akzeptieren."

Das Einkommen der Einwohner hat sich inzwischen vervielfacht und die Landwirtschaft in Jichang hat sich in den letzten Jahren sehr schnell entwickelt. Mit der Urbanisierung und Industrialisierung wird erwartet, dass viele Wanderarbeiter aus den großen Städten in die Gemeinde zurückkehren und in Jichang Arbeit suchen. Bürgermeisterin Huo Yongping erklärt zur Zukunft der Gemeinde:

„Damit alle der Armut entkommen können, müssen wir auf die Industrieentwicklung bauen. Die armen Landwirte müssen eine Arbeit haben, mindestens ein Mitglied jeder Familie muss angestellt werden. Dadurch kann ein erster Schritt gegen die Armut unternommen werden. Aber Armenhilfe ist ein systematisches Projekt und muss immer weitergeführt werden. Die Befreiung aus der Armut bis hin zu einem zufriedenstellenden Lebensstandard ist ein Prozess. Von einem zufriedenen Leben bis zu Wohlstand ist es ein weiterer Prozess. Wohlstand bedeutet nicht nur immer mehr Einkommen, sondern, dass auch die Denkweise der Landwirte reicher wird."

Verfasst und Gesprochen von Yu Yue

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