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Ren Weidong gewinnt Deutsch-Chinesischen Übersetzerpreis für Kinder- und Jugendliteratur
  2017-12-11 10:34:15  cri

Die nominierten Kinder- und Jugendbücher

Zum zweiten Mal hat das Buchinformationszentrum (BIZ) in Beijing den Übersetzerpreis für Kinder- und Jugendliteratur vergeben. Am vergangenen Donnerstag fand die Preisverleihung in der Deutschen Botschaft in Beijing statt.

Die Jury, bestehend aus fünf Branchenexperten, hat knapp 100 Einsendungen von 40 Verlagen gesichtet. Darunter Bilderbücher, Kinder- und Jugendliteratur und Sachbücher. In einem arbeitsintensiven Verfahren wurden alle Übersetzungen eingehend geprüft und mit dem deutschen Originaltext verglichen. „Genauigkeit ist wichtig, Originaltreue ist wichtig und natürlich ist auch die kindgerechte Sprache ein Kriterium", erklärt BIZ-Leiterin Gong Yingxin die Bewertungsrichtlinien der Jury.

Die diesjährige Gewinnerin ist Ren Weidong. Sie erhielt den Preis für ihre Übersetzung des Romans „Das Pubertier" von Jan Weiler. Das Buch, das in Deutschland bereits verfilmt wurde, erzählt auf humorvolle Weise vom Alltag einer Familie mit einer Tochter, die sich mitten in der Pubertät befindet.

Enrico Brandt, Leiter des Kulturreferats der Deutschen Botschaft in China verleiht den Übersetzerpreis an Ren Weidong.

Dass Ren Weidong dieses Buch übersetzt hat, sei eigentlich einem Zufall zu verdanken, erzählt sie:

„Ich habe dieses Buch nicht aus großem Ehrgeiz übersetzt, sondern eher aus einem egoistischen Interesse. Mein Sohn war zu der Zeit in der Blütezeit der Pubertät und man kann sich ja gut vorstellen, wie das Zusammenleben eines männlichen ‚Pubertiers' mit einer Mutter in den Wechseljahren ist. Daher habe ich das Buch für uns übersetzt – für meinen Sohn und mich."

Die Leichtigkeit und den deutschen Humor des Buches ins Chinesische zu übertragen, war eine große Herausforderung, die die Übersetzerin mit viel sprachlichem Feingefühl gemeistert hat, findet Gong Yingxin:

„Ich persönlich finde das Buch so lustig und es ist auch auf Chinesisch sehr lustig zu lesen. Ich kann mich bei jeder Seite kaputt lachen. Es ist in der Originalsprache sehr humorvoll geschrieben - und auf Chinesisch genauso. Das finde ich eine große Leistung."

Kinderbücher machen 23,5 Prozent des gesamten Buchmarktes in China aus, Tendenz steigend. Die chinesischen Verlage interessieren sich zunehmend auch für dicke Jungendromane aus dem Ausland. Mit dem wachsenden Markt steigt auch der Bedarf an guten Übersetzern, so Gong Yingxin. Daher hofft sie, dass sich in Zukunft mehr junge Leute für den Beruf des Übersetzers interessieren.

Text und Fotos: Johanna Wolff

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