Muttersöhnchen oder Muttertöchterchen sind diejenigen, die im Erwachsenenalter noch immer sehr an ihrer Mutter hängen und halten die Meinung ihrer Mutter immer für richtig.

Einer jüngsten Untersuchung zufolge haben sich über die Hälfte der 2.000 Befragten über Muttersöhnchen oder -töchterchen in ihrer Nähe beklagt. 66,5 Prozent der Befragten führen den Grund dafür auf die übermäßige Verwöhnung der Eltern zurück. 58,3 Prozent der Befragten wollen kein Muttersöhnchen oder Muttertöchterchen als Ehepartner haben.

Dong Haijun, Professor für Soziologie an der Zhongnan-Universität, ist der Ansicht, dass es Muttersöhnchen oder -töchterchen am Unabhängigkeitssinn mangelt.

Welche charakterlichen Besonderheiten haben die Muttersöhnchen oder -töchterchen denn? 56 Prozent der Befragten berichten vom Mangel an einer eigener Meinung. 55 Prozent der Befragten von mangelnder Fähigkeit, sich um sich selbst zu kümmern. Und 53 Prozent der Befragten sprechen von einer starken psychischen Abhängigkeit von der Mutter. Weitere Merkmale sind auch der blinde Gehorsam, psychische Labilität, niedrige Stressresistenz, schwaches Verantwortungsbewusstsein und Egoismus.

Zhang Jiashuo, der als Techniker in einem Privatunternehmen in Shanghai arbeitet, bezeichnet übermäßige Gehorsamkeit als das Hauptmerkmal von Muttersöhnchen oder -töchterchen. Diese Menschen seien nicht mutig genug, Einspruch gegen die von den Eltern arrangierte Ehe zu erheben. Einige halten es irrtümlicherweise immer für respektvoll und richtig, den Eltern zu gehorchen.

Nach Soziologieprofessor Dong Haijun gibt es mehrere Gründe für dieses Gesellschaftsphänomen. Erstens, da ein großer Teil der Chinesen nur ein einziges Kind hat, wird dem Kind zu große Aufmerksamkeit beigemessen. Zweitens, Eltern und Schulen legen mehr Wert auf die geistige Bildung und vernachlässigen gleichzeitig die soziale Bildung der Kinder. Drittens, aufgrund der erhöhten Stellung der Frauen in der Familie üben die Mütter einen großen Einfluss auf ihre Kinder aus.

Die Untersuchung ergab, dass über die Hälfte der Befragten ein Muttersöhnchen oder -töchterchen als Ehepartner haben will. 22 Prozent der Befragten würden das in Kauf nehmen und 20 Prozent haben keine klare Meinung dazu geäußert.