Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Dolan Muqam - Musikalischer Kulturschatz der Uiguren
  2017-12-06 10:18:31  CRI

 

Nur Memet ist eine Musiklehrerin an der Oberschule im Kreis Makit im nordwestchinesischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Sie hat zehn Jahre lang Muqam-Musik unterrichtet.

Als sie noch ein Kind war, begann Memet bereits damit, von alten Musikern die Muqam-Musik zu lernen. Nach der Oberschule erhielt sie eine formelle Ausbildung im Xinjianger Musikkonservatorium.

Nach Abschluss ihrer Ausbildung arbeitete Memet zunächst als Tänzerin in einer Tanzgesellschaft in Urumqi. Sie hat sich danach jedoch dafür entschieden, in ihre Heimat Kashgar zurückzukehren und dort Muqam zu unterrichten.  

„Ich kehre in meine Heimat zurück, um meinen Traum zu verfolgen, nämlich Dolan-Muqam einem noch breiteren Publikum vorzustellen."

Das Wort Muqam stammt ursprünglich aus dem Arabischen. In der uigurischen Sprache bedeutete es früher Normen oder Versammlung. Heute meint man damit aber klassische Musik.

Die Muqam-Musik entstand vor ungefähr eintausend Jahren während dem Goldenen Zeitalter des Islams und wurde auf der antiken Seidenstraße verbreitet. Heute ist diese traditionsreiche Kunstform in 19 Ländern und Gebieten verbreitet, vor allem in Zentral- und Südasien, dem Nahen Osten und Ostafrika.

Im Verlauf einer hundertjährigen Ausdifferenzierung haben sich in den verschiedenen Regionen Xinjiangs unterschiedliche Muqam-Formen entwickelt. Man unterscheidet heute zwölf verschieden Stile, wie zum Beispiel das Dolan-Muqam, Turpan-Muqam und Hami-Muqam. 2005 wurden alle zwölf Muqam-Stile in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Das Dolan-Muqam ist hauptsächlich in dem Gebiet zwischen den Flüssen Yarkant und Tarim in Westen von Xinjiang sehr populär. Diese Form ist bekannt für ihren rauen Stil. Sie verbindet Tanz, Gesang und Instrumentalmusik und wird von Generationen zu Generationen mündlich überliefert.

In dem Kreis Makit, den man häufig als den Geburtsort des Dolan-Muqam bezeichnet, leben die Brüder Hasan. Die 76-jährigen Zwillinge sind die vierte Generation einer Muqam-Familie in der Region.

Sie haben den Ruf die Erben des Dolan-Muqams zu sein. Beide Brüder haben sich in den letzten Jahren darum bemüht diesen uigurischen musikalischen Schatz unter einem breiteren Publikum zu verbreiten.

„Wir begannen mit dem Muqam-Training im Alter von zehn Jahren. Das ist nun bereits 66 Jahre her. Trotzdem lernen wir immer weiter. Wir haben in sieben anderen Ländern Muqam-Musik aufgeführt. Die Zuschauer interessieren sich sehr für Muqam-Musik und sind neugierig auf die Muqam-Kultur. Obwohl wir ihre Muttersprache nicht sprechen können, wurde uns immer applaudiert nach unseren Aufführungen. "

Das Dolan-Muqam ist ein wichtiger Bestandteil des Alltagslebens in Westxinjiang geworden. Sowohl in Dörfern, als auch in städtischen Gemeinden sind die Melodien und Tänze des Muqam ein unentbehrlicher Teil der täglichen Aktivitäten der Anwohner geworden.

Seit 2006 hat die Lokalregierung im uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang ihre Unterstützung ausgebaut, um dieses immaterielles Kulturerbe zu schützen und zu überliefern. Ein umfangreiches Forschungsprogramm ist in Gang gesetzt worden, um alle mündlichen überlieferten Traditionen rund um Muqam zu dokumentieren. Jungen Muqam-Künstlern werden Kurse angeboten, bei denen sie die formelle Musiktheorie des Muqam lernen können. Auch in Lehrplänen der Grund- und Mittelschulen in der Region ist Muqam aufgenommen worden. Während der Pausenzeit wird Muqam-Musik gespielt, was von den Schülern sehr begrüßt wird.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China