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Neue Nachnamen für Kinder der "Zwei-Kind-Politik"?
  2017-11-28 16:27:47  cri

Traditionell behalten chinesische Frauen nach der Heirat ihren Familiennamen. Doch was bedeutet das für ein Kind? Welchen Nachnamen soll es tragen, wenn die Eltern doch verschieden heißen? Das Gesetz lässt Freiraum, denn nach Artikel 22 des chinesischen Ehegesetzes dürfen Kinder bei der Geburt den Nachnamen des Vaters oder der Mutter erhalten. Die Entscheidung soll dabei von beiden Ehepartnern gemeinsam getroffen werden.

Fakt ist aber, dass chinesische Kinder mehrheitlich den Nachnamen des Vaters erhalten. Es kommt nur selten vor, dass der Nachwuchs den Nachnamen der Mutter trägt.

Seit der Lockerung der chinesischen „Ein-Kind-Politik" ändert sich die Situation jedoch allmählich. Einer jüngsten Untersuchung zufolge sind über die Hälfte der 2.032 Befragten damit einverstanden, dass ihre Kinder den mütterlichen Nachnamen erhalten. 55 Prozent der Befragten halten es für bedeutungsvoll, wessen Nachnamen ihre Kinder tragen. Vor allem Männer messen dieser Frage der Studie zufolge große Bedeutung bei.

Während die älteren Generationen und traditionell Denkende der Ansicht sind, dass Kinder den Nachnamen des Vaters erhalten sollten, akzeptieren immer mehr junge Menschen, die in den 1980er und 1990er Jahren geboren sind, dass Kinder den mütterlichen Nachnamen tragen.

In der Ära der „Zwei-Kind-Politik" haben viele einen Kompromiss entdeckt: Ein Kind trägt den Nachnamen des Vaters, das andere den Nachnamen der Mutter. So bleiben beide Nachnamen in der Familie erhalten und keiner wird übergangen.

Doch nicht jeder findet die Idee gut. Wang Bin, Vater eines Dreijährigen, will auch seinem zweiten Kind seinen eigenen Nachnamen geben. Er sagt, sonst könne man sich irren und glauben, dass die Kinder Halbgeschwister seien.

Experten schlagen eine andere Alternative vor: Das Kind soll einen zusammengesetzten Nachnamen beider Elternteile erhalten. Dadurch werde nicht nur der hohe Stellenwert der Frau in der Familie symbolisiert, auch die Wahrscheinlichkeit eine andere Person mit dem gleichen Namen zu treffen, sinke deutlich. Wie Ausländer allerdings mit den dadurch noch komplizierter und unaussprechlicher scheinenden Namen von Chinesen umgehen, ist eine ganz andere Frage.

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