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Das neue Leben chinesischer Menschen mit Behinderungen
  2017-11-21 10:00:09  cri


In China gibt es etwa 85 Millionen Menschen mit Behinderungen. Das sind 6,2 Prozent der gesamten Bevölkerung. Die chinesische Regierung setzt sich dafür ein, dass sie in die Gesellschaft integriert werden. Die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen wurden in den letzten Jahren schon deutlich verbessert. Auch die Unterstützung und Dienstleistungen in den Wohngemeinden haben zugenommen.
 

Ding Yukun wurde im Jahr 2016 zur „schönsten behinderten Person" Hebeis gekürt. Für sie selbst eine große Überraschung. Sie hätte nie gedacht, dass sie so ein buntes Leben führen könne, erklärt die 35-Jährige. Sie dachte früher, sie habe keine Zukunft.

Ding Yukun leidet seit ihrer Geburt an einer Fehlstellung der Hüftgelenke. Als Kind ging sie deswegen nicht zur Schule und lebte in einer abgeschlossenen Welt. Mit einem Wörterbuch und gespendeten Grundschullehrbüchern brachte sich Ding das Lesen und Schreiben bei. Mit 19 Jahren hatte sie die Gelegenheit mit einer Reisegruppe von Behinderten nach Beijing zu reisen. Diese Reise öffnete ihr die Welt.

„Als ich mit 19 Jahren mit der Gesellschaft in Kontakt kam, wurde meine Welt reich und farbenfroh. Das Internet gab mir einen Lebensraum und ich konnte es nutzen, um Geld zu verdienen und mich selbst zu ernähren. Das gibt dem Leben Sinn und Wert."

Ding Yukun arbeitete unter anderem als Online-Redakteurin, Telefonistin und Näherin. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung und dem sozialen Fortschritt erhalten Behinderte wie Ding Yukun mehr Möglichkeiten. Im Jahr 2011 gründete Ding mit Freunden eine Internetfirma, um Menschen mit Behinderungen mit alltäglichen Gebrauchsgegenständen zu versorgen. Gleichzeitig hilft das Unternehmen Menschen mit Behinderungen dabei, ihre Handwerksgegenstände zu verkaufen.

Nach der Eröffnung des Inkubationsparks für junge Menschen in Beijing, Tianjin und Hebei verlegte Ding Yukun ihr Büro in den Park, wo sie Vorteile genießen kann: Sie muss keine Miete zahlen und konnte dadurch zahlreiche Menschen mit Behinderungen anstellen.

Ding Yukun hat das Schicksal vieler behinderter Menschen verändert. Und ihr eigenes Schicksal verdankt sie ebenfalls einem Behinderten: Zhen Hongtao. Nach seinem Hochschulabschluss beschloss der Gehbehinderte, mehr Menschen mit Behinderungen zu helfen, sich in die Welt zu integrieren. Er organisierte eine Reihe von sogenannten „Traumreise", durch die viele Menschen mit Behinderungen zum ersten Mal nach Beijing reisen konnten.

„Wir haben eine Traumreise im Jahr 2001 organisiert und viele haben sich dafür angemeldet. Viele der Teilnehmer waren zuvor nie weit von zu Hause weg, einige sind nicht einmal vor die Haustür gegangen. Die Reise hat viel für sie verändert."

Ding Yukun und Zhen Hongtao sind keine Einzelfälle in der Provinz Hebei, in der etwa 5,2 Millionen Menschen mit Behinderungen leben. In den letzten Jahren erhalten Behinderte immer mehr Chancen auf Bildung, Beschäftigung und Existenzgründung. Die Regierung und Nichtregierungsorganisationen helfen ihnen dabei, Ausbildungen abzuschließen und durch Internet-Plattformen zu arbeiten. Mehr als 10.000 behinderte Menschen in der Provinz Hebei haben davon bereits profitiert. Zhu Lijie, Generaldirektorin des Behindertenverbands Hebei, sagt:

„Behinderte Menschen müssen die gleichen Rechte und die Würde von gesunden Menschen genießen. In der Vergangenheit schien es so, als wären sie eine Belastung für die Gesellschaft. Nun werden in allen Bauprojekten barrierefreien Einrichtungen vorgesehen. Das ist schon ein großer Fortschritt. "

Die Entwicklung Hebeis spiegelt die Entwicklung ganz Chinas wider. Für das Wohlergehen der 85 Millionen Menschen mit Behinderungen hat die Volksrepublik unermüdliche Anstrengungen bei der Gleichberechtigung und den Entwicklungsrechten von Behinderten unternommen. Zhu Lijie erklärt, es sei wichtig, ein soziales Umfeld für die Integration zu schaffen. Diese ist für Ding Yukun und Zhen Hongtao bereits abgeschlossen. Sie können heute auf Rollern oder im Auto fahren und eine Vielzahl von barrierefreien Einrichtungen nutzen.

„Mit den verbesserten barrierefreien Einrichtungen können wir gut reisen. Ich kann mit meinem Rollstuhl ein normales Leben führen, zum Beispiel im Supermarkt einkaufen. Das ist ein gutes Gefühl. Ich war schon in vielen Städten wie Beijing, Shanghai, Guangzhou, Hongkong und Macao."

Verfasst und Gesprochen von Liu Xinyue

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