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Vom Hochplateau zu Urknallwellen
  2017-10-30 10:18:02  cri

 

 

China baut derzeit eine Sternwarte, die urzeitliche Gravitationswellen beobachten solle. Dabei handelt es sich um winzige Wellen im Raum-Zeit-Gewebe, die von der Geburt unseres Universums stammten.

Auf einer Höhe von 5.250 Metern über dem Meeresspiegel befinden sich die geplanten Teleskope in der Präfektur Ngari im Westen des Qinghai-Tibet-Hochplateaus. Dort ist die Luft dünn und trocken, also „ein idealer Ort, um eine Beobachtung der schwächsten Gravitationswellen zu ermöglichen", sagte Projektleiter Zhang Xinmin.

Die Installation des ersten Teleskops solle noch vor Ende 2019 abgeschlossen werden. Die gesamte Anlage werde im Jahre 2020 einsatzbereit sein, sagte Zhang. Er ist zugleich Forscher des Instituts für Hochenergiephysik bei der Chinesischen Akademie für Naturwissenschaften.

„Sie wird das weltweit höchstgelegenste Observatorium für urzeitliche Gravitationswellen sein", sagte Zhang. Er merkte an, dass es auf der Erde lediglich vier ideale Standorte zur Erfassung derartiger Wellen gebe. Die anderen drei seien in der Antarktis, im Zentrum der Atacama-Wüste in Chile und in Grönland. „Unser Standort ist zweifelsohne der beste in der Nördlichen Hemisphäre", sagte Zhang.

Neben der Suche nach Gravitationswellen planen chinesische Wissenschaftler, kosmische Strahlung mit hoher Präzision zu erfassen. Außerdem wird demnächst Chinas größtes optisches Teleskop gebaut werden.

Sowohl chinesische Universitäten und Forschungsinstitute, als auch Wissenschaftler aus Japan und den USA zeigen großes Interesse an dem geplanten Projekt auf dem Hochplateau in Ngari, teilte Xue Suijian, stellvertretender Direktor der Nationalen Astronomischen Sternwarten, mit.

Urzeitliche Gravitationswellen wurden unmittelbar nach dem Urknall vor etwa 13,8 Mrd. Jahren generiert. Daher wurden sie als „der erste Schrei des Universums" bezeichnet, sagte Zhang. Die Wellen seien so uralt, dass nur noch Spuren in der Reststrahlung aus der Frühphase des Universums hinterlassen wurden.

„Derartige Wellen zu erforschen wird uns helfen, zahlreiche unserer Hypothesen nachzuweisen und das Rätsel über den Ursprung und die Evolution des Universums zu lösen", sagte Projektleiter Zhang Xinmin.

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