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Regionale Unterschiede: Diskussion über Shopping-Gewohnheiten
  2017-10-13 09:45:29  cri

Dank der schieren Größe der Volksrepublik und der hohen Bevölkerungszahl sind die unterschiedlichen Lebensgewohnheiten in den verschiedenen Regionen des Landes ein altes aber auch immer wieder neues Thema unter den Chinesen. So waren die chinesischen Netizens sehr verwundert, als sie vor kurzem einen weiteren auffälligen Unterschied zwischen den Einwohnern im Norden und Süden des Landes entdeckten: Die Art und Weise, wie sie Lebensmittel kaufen.

Den südchinesischen Netizens zufolge kaufen sie normalerweise nur die Lebensmittel, die sie für die Zubereitung von einer oder höchstens zwei Mahlzeiten brauchen. „Für uns ist es ganz normal, nur einen halben Chinakohl zu kaufen", schrieb ein Internetnutzer auf dem chinesischen Mikroblog Weibo.

Würde er das im Norden des Landes tun, würde der Gemüsehändler vermutlich die Nase rümpfen. „Wir bevorzugen es, Lebensmittelvorräte anzulegen", schrieb ein Netizen aus dem Norden. „Vor allem im Winter ist es die Norm, 25 Kilogramm Chinakohl auf einmal zu kaufen!"


Wie Nordchinesen Lebensmittel kaufen VS Wie Südchinesen Lebensmittel kaufen

Südchinesische Netizens berichteten außerdem, dass sie Wintermelone lieber in Scheiben kaufen. „Eine Scheibe Wintermelone ist genug für zwei Mahlzeiten!", sagte einer. Doch im Norden sei das einfach nicht möglich. „Natürlich kaufen wir eine ganze Wintermelone. Ansonsten würde doch niemand die andere Hälfte kaufen", sagte ein Nordchinese.


Wie Nordchinesen Lebensmittel kaufen VS Wie Südchinesen Lebensmittel kaufen

Kulturschocks sind in diesem Fall unausweichlich. „Gestern wollte ich nur eine Selleriestange kaufen. Doch der Ladeninhaber schaute mich nur komisch an und wollte die Selleriestange nicht einmal wiegen. 'Nimm sie einfach und geh, verschwende nicht meine Zeit!', sagte mir der Ladenbesitzer. Ich fühlte mich wie ein Bettler", erzählte ein Internetnutzer aus der südchinesischen Provinz Guangdong, der gerade in die nordchinesischen Stadt Shenyang umgezogen ist.

„Als ich nach Chengdu kam, war ich so überrascht, dass man hier auch nur 100 Gramm Fleisch oder nur eine einzige Birne kaufen kann. Der Ladenbesitzer hilft sogar noch, das Fleisch in Streifen zu schneiden und die Birne zu schälen", erzählte ein Nordchinese.

Diese Unterschiede in den Kaufgewohnheiten sind zum Großteil auf das vielfältige Klima Chinas zurückzuführen, meinen Experten. Im Norden Chinas können Lebensmittel für eine relativ lange Zeit gelagert werden, da es dort normalerweise kühl und trocken ist. Darüber hinaus war früher der Transport zwischen dem Süden und Norden noch nicht so entwickelt wie jetzt. Im Norden gab es im Winter nicht so viel frisches Obst und Gemüse. Dies führte zu der Tradition, dass die Menschen im Norden lange haltbares Obst und Gemüse wie Chinakohl, Kartoffeln, Lauch oder Äpfeln in großen Mengen kaufen und lagern. Im Südchina hingegen ist es normalerweise viel heißer und feuchter. Die Lebensmittel verderben leicht, wenn man zu viel auf einmal einkauft.

Mit der Zeit haben sich die Umstände jedoch geändert und damit auch die Kauf- und Lagergewohnheiten. Heutzutage ist auch in Norden fast alles zu jeder Jahreszeit verfügbar, daher geben viele Nordchinesen, vor allem die Städter, langsam die Gewohnheit des Hortens auf. Auf dem Land kann man jedoch noch beobachten, dass sich die Menschen im Herbst schon mit Hamsterkäufen auf den bevorstehenden Winter vorbereiten.

Text Hu Hao

Bilder via news.sina.com

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