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Wie sich das Leben in Tibet durch mobiles Internet verändert
  2017-10-10 16:53:25  cri


Das mobile Internet hat die Wirtschaft und die Gesellschaft in vielfacher Hinsicht beeinflusst. Inzwischen ist es ganz normal, nur mit dem Handy und ohne Portemonnaie aus dem Haus zu gehen. Die bargeldlose Gesellschaft wird allmählich zur Realität. Einkaufen, Fahrradleihen, Onlineshopping – all das wird dank Handy und Bezahl-App erleichtert. Auch in Tibet verbessert das mobile Internet mit all seinen Vorteilen das Leben der Menschen.

Seit einem halben Jahr gibt es in Lhasa ein Fahrradverleihsystem, das über eine Handy App funktioniert. Der junge Tibeter Laluo ist begeistert.

„Früher musste man das geliehene Fahrrad an bestimmten Orten parken. Das war etwas unpraktisch, weil die Parkplätze manchmal schwer zu finden waren. Nun ist es viel einfacher. Man kann einfach irgendwohin fahren und überall parken."

Das Fahrradverleihsystem in Lhasa ist nur ein Beispiel dafür, wie sich das Leben der Tibeter mit dem mobilen Internet verändert hat. In der Stadt und auf dem Land wird das mobile Internet immer wichtiger. Laluo jedenfalls hat das Handy immer mit dabei.

„Ich gehe nicht mehr zur Bank um Geld abzuheben. Stattdessen bezahle ich einfach per Handy App. In den meisten Läden kann man mit WeChat bezahlen. Kinotickets kaufe ich online direkt auf Taobao, genauso wie Lebensmittel."

In den letzten Jahren ist die Netzabdeckung und die Qualität des Internets in Tibet stetig verbessert worden. Die Signalstärke ist in den Städten relativ stabil, auch wenn das 4G-Internet noch nicht überall flächendeckend zur Verfügung steht. In manchen Gebirgsgebieten ist die Internetverbindung noch langsam und unbeständig.

Der „13. Fünfjahresplan für Information und Kommunikation im Autonomen Gebiet Tibet" sieht den Aufbau einer schnellen, günstigen und sicheren Infrastruktur für Information und Kommunikation vor. Damit soll die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Tibet vorangetrieben werden. Bis Ende 2020 soll das Breitbandinternet in allen Kreisen und Gemeinden sowie bei den Sehenswürdigkeiten der Stufe 3A und höher zur Verfügung stehen.

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur hat das Leben der Tibeter verbessert. Auch in der Schule wird das Internet eingesetzt. In der Shigatse Schule wurde jede Klasse mit einem Touchscreen mit Internetverbindung ausgestattet. Mit der Technik werde die Unterrichtsgestaltung abwechslungsreicher und das Interesse der Kinder an den Inhalten geweckt, so der Lehrer Kelsang Phuntsok.

„Wenn die Schüler im Unterricht etwas nicht verstanden haben, können sie einfach ins Internet gehen. Im Netz finden sie Bilder und Videos zur Erklärung. Wenn ich das Internet im Unterricht einsetze, sind meine Schüler immer sehr interessiert."

Im Verwaltungsgebiet der Stadt Shigatse hat die Regierung für jede Gemeinde einen öffentlichen WeChat Kanal eingerichtet um die Bewohner besser zu informieren. Feng Mei, die stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Kangxiong sagt, der öffentliche Kanal sei dazu da, die Bevölkerung schnell über wichtige Neuigkeiten zu informieren.

„Früher haben wir Informationen via Telefon und Handy verbreitet. In manchen Dörfern gab es jedoch kein Signal. Durch WeChat erhalten die Bewohner nun wichtige Neuigkeiten ohne Verzögerung. So erfahren sie direkt von Vergünstigungen und der Arbeit der Regierung."

Im Industriepark im Autonomen Gebiet Tibet haben sich dutzende von Onlinehändlern niedergelassen. Die von ihnen angebotenen Produkte und Spezialitäten sind durch das Internet im ganzen Land oder sogar auf der ganzen Welt bekannt geworden.

Der Direktor der tibetischen Ayun GmbH, Fang Qihao sagt, das Internet sei eine gute Möglichkeit die hervorragenden tibetischen Produkte zu verkaufen.

„Viele Produkte wurden bislang nicht außerhalb des Kreises oder Dorfes verkauft. Durch Onlinehandel ist es nun möglich, frische Lebensmittel wie Fisch, Rind- und Lammfleisch im ganzen Land anzubieten und zu transportieren."

Tenzin Chenglai ist nach dem Studienabschluss in seine Heimat zurückgekehrt und hat eine Beschäftigungsgesellschaft gegründet. Er betreibt eine Genossenschaft zur Herstellung von tibetischen Decken im Kreis Gyantse von Shigatse. Mit seinem öffentlichen WeChat Kanal kann er die Produkte online und offline verkaufen. Zurzeit überlegte er sich, mit weiteren Onlinehändlern zusammenzuarbeiten, um die Absätze zu erhöhen.

„Der Onlinehandel hat die Bekanntheit und die Verkaufsmöglichkeiten für unsere Produkte erhöht. Wir werden weiterhin mit Taobao, Tianmao und lokalen tibetischen Plattformen zusammenarbeiten, um den Verkauf online weiter zu steigern."

Der Direktor vom Logistikverein des tibetischen Onlinehandels, Peng Zhihao sagt, der Onlinehandel sei ein wichtiges Mittel für die moderne Wirtschaftsentwicklung und ein effektives Mittel zur Armutsbekämpfung.

„Wir arbeiten daran, den Onlinehandel in den ländlichen Gebieten im Kreis Coqên im Regierungsbezirk Ngari zu entwickeln. Dabei wird die lokal hergestellte Kaschmirwolle ins In- und Ausland verkauft. Durch den Onlinehandel können auch die Produzenten aus abgelegenen Gebieten ihre Waren verkaufen. Dadurch sind ihr Einkommen und ihr Lebensstandard gestiegen."

Das Internet hat für die Händler aus den ländlichen Gebieten neue Vertriebswege erschlossen. Durch den Onlinehandel können sie ihre Produkte grenzüberschreitend anbieten und so ihre Umsätze steigern.

Verfasst von Yu Yue

Gesprochen von Liu Xinyue

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