Es war einmal die Geschichte eines Mädchens, das von seiner Stiefmutter gequält wird und schließlich einen Prinzen heiratet. Das Märchen des Aschenputtels ist berühmt. Doch ist die Geschichte viel älter als die Version der Gebrüder Grimm und es gibt sie in zahlreichen Ländern. Die älteste Version stammt auf dem 9. Jahrhundert aus China.

Die Hauptfigur der Geschichte, Ye Xian, ist ein schönes, sanftmütiges und talentiertes Mädchen. Ye Xian ist vielseitig begabt, unter anderem im Töpfern und in der Poesie. Sie freundet sich mit einem Fisch an, der den Geist ihrer verstorbenen Mutter verkörpert. Dieser wird jedoch von Ye Xians Stiefmutter getötet.

Ye Xian hebt die Gräten des Fisches sorgsam auf und sie zaubern ihr ein Kleid, das sie zum Frühlingsfest tragen kann. Bei den Feierlichkeiten wird Ye Xian allerdings von ihrer Stiefmutter und ihren Stiefschwestern erkannt. Auf der Flucht verliert sie ihren Schuh, den der König findet. Er verliebt sich in Ye Xian und befreit sie von ihrem qualvollen Leben.

Auch im Iran und im Nahen Osten gibt es mehrere Versionen der Aschenputtel-Geschichte. Eine von ihnen trägt den Titel „Maah Pishànih", übersetzt „Das Mädchen mit dem Mond auf der Stirn". Die Geschichte beginnt jedoch ein wenig ungewohnt. Ein junges Mädchen tötet seine Mutter, damit sein Vater die Nachbarin, eine strenge Muslimin, heiraten kann. Diese Stiefmutter ist aber sehr grausam und ihre Stiefschwestern sind dumm und egoistisch. Das junge Mädchen wird schikaniert und gedemütigt und lebt in großer Einsamkeit. Es freundet sich schließlich mit einer Kuh, der Reinkarnation seiner Mutter, an. Als Belohnung für die harte Arbeit für ihre Stiefmutter erhält das Mädchen einen mondförmigen Stirnschmuck. Bei einer Feier sieht der Sultan das Gesicht des Mädchens. Es flüchtet jedoch vor Scham, da es in seiner Kultur das Gesicht verhüllen sollte. Dieser eine Moment reicht jedoch aus, dass der Sultan sich in das Mädchen verliebt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.