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Wird Hongkong Asiens nächstes Silicon Valley?
  2017-09-14 14:44:12  CRI

 

Viele Hotels in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong stellen ihren Gästen nun ein Android-Smartphone zur Verfügung. Das Telefon mit dem Namen „Handy" ist ein Produkt des Startup-Unternehmens Tink Labs. Die Gäste können mit dem Telefon kostenlose In- und Auslandsgespräche führen sowie kostenfrei mobile Daten nutzen.

Mit der Erschließung dieses Marktes wurde Tink Labs zum ersten Unternehmen mit einem Wert von über einer Milliarde US-Dollar in Hongkong, einem sogenannten Einhorn-Startup. Doch befindet sich das Unternehmen noch in seiner Wachstumsphase und ist mit einem Mangel qualifizierter Arbeiter zur Erhöhung der globalen Konkurrenzfähigkeit konfrontiert. Phil Yuen, Technischer Direktor von Tink Labs erklärt:

„Für mich ist es eine Herausforderung, qualifizierte Angestellte zu finden, die in einem multinationalen Konzern oder einem wachstumsstarken Unternehmen gearbeitet haben."

Die Expansion von Tink Labs auf dem internationalen Markt läuft auf Hochtouren. Es wurden bereits Filialen in London und Singapur errichtet. Phil Yuen erklärt, mit sieben Millionen Einwohnern sei das Marktpotential Hongkongs zu klein.

„In Hongkong muss man international werden. Es gibt keine andere Möglichkeit. Selbst wenn man einen Marktanteil von 100 Prozent in Hongkong erreicht, ist das sehr wenig."

Hongkongs Nachbarstadt Shenzhen wird häufig als Silicon Valley Chinas angesehen. Viele weltweit führende Technologie-Unternehmen wie Huawei, Tencent, DJI und mehrere Technik-Startups haben sich dort angesiedelt.

Hongkong ist inzwischen ein beliebter Ort, an dem Technologie-Unternehmen vom chinesischen Binnenland ihre Erstplatzierung durchführen. Tencent ist zum Beispiel mit einer Bewertung von über 300 Milliarden US-Dollar an der Börse in Hongkong notiert.

Hongkong mangelt es jedoch an solchen bekannten Marken im Technologiebereich. Obwohl das Startup Tink Labs bereits große Erfolge erzielt hat, ist das Unternehmen nur eine Regionalmarke. Dr. Frank Tong, CEO des Hongkong Applied Science & Technology Research Institute, sagt, Hongkong müsse im Bereich Technologie engere Beziehungen mit dem Binnenland etablieren. Der Erfolg von Shenzhen sei das Ergebnis eines Clusters. Das Perl-Fluss-Delta, in dem sich Shenzhen befinde, sei die weltweit größte Produktionsbasis für Unterhaltungselektronik.

„Shenzhen ist der Ort der schnellsten Prototypentwicklung auf der Welt. Hongkong hat in den Bereichen Dienstleistung, Ausbildung und Medizin Vorteile. Wenn Hongkong die Beziehungen zum Binnenland intensivieren kann, haben wir Produktion, Prototypentwicklung und eine große Datenbank."

Hongkonger Beamte wollen Lok Mau Chok, einen Sumpf an der Grenze zwischen Hongkong und Shenzhen, nun in einen Technikpark verwandeln, um die Erfolge und Erfahrungen von Shenzhen zu teilen. Wenn der Plan erfolgreich wird, bleibt Shenzhen Chinas Silicon Valley, während Hongkong „San Francisco" im neuen Buchtgebiet zwischen Guangdong-Hongkong-Macao werden kann.

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