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Essenslieferungen gefährden Chinas Umwelt
  2017-08-31 10:16:29  CRI

Aufgrund der hohen Geschwindigkeit, der großen Auswahl und der bequemen Zahlungsmethoden sind Online-Essenslieferdienste in China sehr beliebt. Statistiken zufolge erhalten die drei bekanntesten chinesischen Lieferdienste – Meituan Waimai, Ele.me und Baidu Waimai – jeden Tag etwa 20 Millionen Bestellungen. Doch ist der dadurch verursachte Plastikmüll eine starke Belastung für die Umwelt. Umweltschützer haben 100 Bestellungen analysiert und stellten fest, dass im Durchschnitt drei Plastikschüsseln pro Bestellung geliefert werden. Das bedeutet, jeden Tag werden landesweit über 60 Millionen Plastikschüsseln genutzt.

Plastikmüll beinhaltet aber nicht nur die Plastikschüsseln und -becher, sondern auch Plastiktüten und andere Verpackungen aus Plastik. Und sowohl das Geschirr als auch die Tüten sind nicht biologisch abbaubar.

Viele Restaurants sehen sich allerdings gezwungen, Behälter aus Plastik zu nutzen, da die chinesische Küche sehr ölig ist und auch Suppen oder Soßen oft nicht fehlen dürfen.

China will die Verschmutzung durch Plastikmüll in Zukunft durch Mülltrennung und Recycling bekämpfen. Ein jüngster Plan der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform sowie des Ministeriums für Bau und Wohnungswesen sieht vor, in 46 chinesischen Städten die Trennung von Hausmüll zu testen. Bis Ende 2020 sollen über 35 Prozent des Hausmülls rückgewonnen werden.

Sheng Min vom chinesischen Verein für die Rückgewinnung und Nutzung von erneuerbaren Rohstoffen erklärte, dem Recycling von Plastikmüll würden in China bislang keine Zuschüsse gewährt. Experten schlagen deshalb vor, gegen die Ursache von Plastikmüll vorzugehen. Unternehmen, die umweltfreundliches Einweggeschirr entwickelt hätten, sollten mit Zuschüssen belohnt werden und die Hersteller von abbaubaren Produkten sollten Steuerermäßigung genießen oder ganz von Steuern befreit werden, so die Idee.

Es gibt inzwischen bereits Restaurants, die Einweggeschirr aus Papierbrei oder Zuckerrohrfaser nutzen. Da dieses aber teurer ist als Plastikgeschirr, ist es noch nicht weit verbreitet.

Im Juni 2017 haben die chinesische Restaurant- und Küchenvereinigung, die Chinesische Stiftung für Umweltschutz und zahlreiche Essenslieferdienste gemeinsam eine Konvention für einen grünen Essenslieferdienst initiiert. Darin wird dazu aufgerufen, grünes Einweggeschirr zu nutzen. Einige Essenslieferanten arbeiten außerdem mit Forschungsinstitutionen an der Entwicklung von abbaubarem Einweggeschirr zusammen.

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