Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Reise in die Zukunft: Plötzlich gebrechlich
  2017-08-31 10:27:22  cri

 

Stell dir vor, du hättest eine Zeitmaschine, mit der du in die Zukunft reisen könntest. Kannst du dir vorstellen wie du in 30, 40 oder 50 Jahren aussiehst? Wie es sich anfühlt, wenn du älter bist? In Nanjing kann man genau das erleben. Das Simulationsstudio „Aideshiguang", etwa: „Zeit der Liebe" in Nanjing organisiert für dich ein Treffen mit deinem gealterten Ich.

Schwere Kostüme, silberne Perücken, spezielle Brillen, die dem Träger Grauen oder Grünen Star simulieren…

So ausgerüstet, spüren die Besucher des Simulationsstudios „Aideshiguang" in Nanjing am eigenen Leib, wie sich die körperlichen Probleme vieler Senioren anfühlen. Geschwächtes Seh- und Hörvermögen, eingeschränkte Mobilität. Einfache Aufgaben im Alltag kosten plötzlich mehr Kraft und Mühe. Die Direktorin des Aiderengu Seniorenzentrums, Yang Yan, erklärt:

„Wir arbeiten zusammen mit der Tongji-Universität an diesem Projekt. In unserem Simulationsstudio kann man mit den Ausrüstungsgegenständen die Schwierigkeiten der Senioren simulieren und so nachempfinden. Unsere Besucher probieren in schweren Kostümen mit Essstäbchen Bohnen vom Teller aufzulesen oder durch spezielle Brillen Zeitung zu lesen."

Wang Na, die gerade die Simulationsbrille für Grünen Star trägt, versteht plötzlich die Klagen ihres Vaters.

„Mein Vater klagt oft darüber, dass er sich bewegende Schatten sieht. Er ist noch nicht einmal 60 Jahre alt. Werden sich diese Schatten vermehren und vergrößern? Mit dieser Brille ist es nicht möglich, die Blickrichtung zu fokussieren."

Wang Na trägt neben der Brille auch ein spezielles Kostüm. Damit soll sie zum 50 Meter entfernten Supermarkt gehen. Für den Weg benötigt sie rund zwei Minuten.

„Der Supermarkt ist nicht weit von hier. Aber es ist sehr anstrengend dorthin zu gehen. Ohne dieses Kostüm wäre das kein Problem. Aber jetzt finde ich den Weg lang und mühselig."

Viele Teilnehmer kennen die Schwierigkeiten der Senioren und wollen ihnen helfen. Li Ting bringt oft alleinlebenden Senioren Mittagessen. Sie sagt, nach den Erlebnissen in der Probehalle verstehe sie die Senioren besser als früher.

„Ich klopfe an der Tür der Senioren und muss oft sehr lange warten, bis sie die Tür öffnen. Früher fand ich es komisch, dass sie so langsam waren. Nachdem ich das spezielle Kostüm anprobiert habe, weiß ich, dass die Senioren die Geräusche nicht mehr richtig hören können. Nun verstehe ich sie besser als früher."

Junge Leute sind häufig mit ihrem eigenen Leben und ihrer Arbeit beschäftigt. So übersehen sie leicht, dass ihre Eltern nicht mehr in der Lage sind, ihren Alltag so zu leben wie früher. Durch die Simulation spüren junge Menschen die Schwierigkeiten der Senioren am eigenen Leib. Mit dem gewonnenen Verständnis für die Probleme, können sie die Senioren besser unterstützen.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China