Akupunktur wird in Deutschland als Behandlungsmethode immer mehr anerkannt. Die Deutsche Gesellschaft für Akupunktur und Neuraltherapie (DGfAN) organisiert deshalb jedes Jahr Akupunktur-Kurse für Ärzte im ganzen Land.

Bei einem Kurs über Akupunktur lauschen zahlreiche junge Ärzte den Ausführungen von Regina Schwanitz. Professorin Schwanitz nutzt Akupunktur seit über 40 Jahren als Behandlungsmethode und bildet andere Ärzte in der Technik der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) aus. Sie ist inzwischen 72 Jahre alt. Im April trat sie als stellvertretende Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Akupunktur und Neuraltherapie (DGfAN) zurück. Seitdem widmet sie ihre gesamte Zeit der Behandlung und Ausbildung. Sie erklärt die Unterschiede zwischen der chinesischen und der deutschen Denkweise.

„Die Deutschen wollen immer konkrete Sachen wissen. Deshalb ist es mit solchen Methoden schwierig, die Kollegen auch zu überzeugen."

In Deutschland müssen registrierte Ärzte 200 Stunden Kurszeit sammeln und mehrere Prüfungen bestehen, um Patienten mit Akupunktur behandeln zu dürfen. Sie sind meist Spezialisten für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Knochenkrankheiten und der Chirurgie. Durch die Kurse suchen sie nach neuen Möglichkeiten, um die Schmerzen ihrer Patienten zu lindern. Kursteilnehmer Christoph Rehkamp erklärt, bei einigen Patienten seien Medikamente und Technik nicht ausreichend. Bei ihnen könne Akupunktur oder Naturheilkunde helfen, ihre Beschwerden zu lindern.

Henrik Krieger ist auf Knochenkrankheiten spezialisiert. Er hat die Vorteile von Akupunktur bereits bei seiner täglichen Arbeit kennengelernt.

„Gerade ich behandle viele Leiden am Bewegungsorgan und auch viele Arthrosen bei älteren Menschen. Da hat die Akupunktur einen sehr hohen Stellenwert."

Professorin Liu Jin ist Leiterin der Europäischen Akademie für Traditionelle Chinesische Medizin in Deutschland. Sie nutzt Akupunktur seit über 20 Jahren als Behandlungsmethode in Deutschland. Sie erklärt, TCM müsse im Ausland modernisiert und lokalisiert werden.

„Zur Entwicklung der Traditionellen Chinesischen Medizin im Ausland ist die Lokalisierung am wichtigsten. In Deutschland spielt zum Beispiel die Verwaltung der Branche eine entscheidende Rolle. Deshalb müssen wir TCM mithilfe von Verwaltungsorganisationen und einflussreichen Akademien für Akupunktur weiterentwickeln. Schon vor mehreren Jahren wandten bereits über 50.000 deutsche Ärzte Akupunktur in Deutschland an. Das ist keine kleine Zahl. Dies ist auf die Bemühungen der verschiedenen Akademien für Akupunktur in Deutschland zurückzuführen."