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Der Huaqing Palast: Ewige Trauer und eine Hochzeit
  2017-08-27 21:54:16  CRI

Es war einmal ein Kaiser im 8. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung, der liebte seine Konkubine Yang Guifei. Sie liebten und lebten glücklich im Palast am Fuße des Berges Li. Doch für den Kaiser Xuan Zong sollte sich alles ändern, als Kriegstrommel aus Osten herrührte. Die An Lu-Shan Rebellion wollte die Tang Dynastie (500 bis 900) stürzen. Seine Armeen konnten der Rebellion nicht standhalten und ließen ihn allein. Im Gefecht kam Yang ums Leben. Der Kaiser ward niemals mehr froh, selbst als er nach dem Ende der Usurpation seinen Thron wieder einnehmen konnte. Ein Priester suchte Yang in himmlischen Sphären. Sie konnten nicht wieder zusammenkommen aber schworen ihre ewige und verlorene Liebe am siebten Tag des siebten Monats im chinesischen Mondkalender.

Dieser Tag ist heute bekannt als Qixi, der chinesische Valentinstag. Er fällt dieses Jahr auf den 28. August. Die Geschichte ist als Bai Juyis Gedicht „Das Lied der ewigwährenden Trauer" von 809 in das kulturelle Gedächtnis Chinas eingegangen.

Das ist Anlass genug in der Huaqing Therme dieses Gedicht als bombastisches Tanztheater aufzuführen. Die Therme und Palastanlage liegt im Lintong Distrikt Xi'ans, der alten Kaiserstadt und Hauptstadt der Provinz Shaanxi. Am ursprünglichen Ort der Handlung wurde am 26. August das Gedicht nahezu wortlos und im Tanze aufgeführt. Pyrotechnik und Wasserspiel, sowie die Beleuchtung auf dem Berg und von einer gigantischen Leinwand erschufen ein großartiges Märchen über eine verlorene Liebe. In die Aufführung wurden 100 Millionen RMB investiert (also ungefähr 12,6 Millionen Euro). Über 300 Schauspieler waren daran beteiligt.

Am nächsten Tag ging es dann romantisch weiter, es wurde Hochzeit gefeiert. Der Qixi rückt immer näher und interessierte Paare konnten an einer Hochzeit nach den Traditionen der Tang-Dynastie vor dem Palast heiraten.

Natürlich handelte es sich nicht um eine echte Hochzeit. Trotzdem waren viele junge Liebespaare vertreten. Aber auch ältere Ehepaare waren anzutreffen. Sie erneuerten den Schwur ihrer Liebe.

Hat das dunkle Bergmassiv und der dezent beleuchtete Palast noch am Vorabend bewiesen, wie wechselhaft und bunt die Kulisse im richtigen Licht erstrahlen kann, so strahlt am nächsten Tag die Sonne. Der Berg Li war in seinen wundervollen Ausmaßen in über 1302 Metern über der Meeresoberfläche zu bestaunen.

Doch die Zeremonie begann an seinem Fuße. Die Paare sammelten sich vor dem großen Eingangstor und reihten sich in ihren traditionellen Gewändern auf.

Die Herren trugen die charakteristischen hohen Hüte und waren generell in roten und gelben Gewandt. Nur der lange Kragenstreifen ihres Gehrocks wies auch grüne Elemente auf. Ganz im Sinne des Kaisers Xuanzong zierten ihre Trachten die Muster des Drachen.

Die Damen trugen lange Gewänder in ähnlichem Farbspektrum. Ihre Muster waren eher floral. Auf der Stirn trugen sie einen Stempel in der Form der Phönix, dem Symbol für Yang Guifei. Das Gesicht krönte ein goldenes Diadem.

Die Zeremonie begann mit der sprungartigen Öffnung des Tores. Palastwachen traten heraus und bildeten einen Korridor mit ihren Lanzen. Die Paare wurden aufgerufen hereinzutreten.

Dort meisterten sie den Gang über ein offenes Feuer, das soll die bösen Geister vertreiben. Natürlich wurde trotz pyrotechnischer Affinität des vorangegangenen Abends auf ein echtes Feuer verzichtet. Im Anschluss traten sie gemeinsam über den Sattel eines Pferdes, dass soll Glück bringen.

Vor dem Palast des fliegenden Schnees angekommen, vollzogen sie die Trauung. Der Palast wird so genannt, weil sich im Winter die Dämpfe der Therme vor ihm sammeln und erneut gefrieren.

Die Frauen legten ihren Schleier an und das Paar drehte sich nach Süden um mit drei Verbeugungen dem Himmel, der Erde und den Eltern zu huldigen. Im Anschluss lüftete der Bräutigam den Schleier des Paares mit einem roten Zeremonienstab. Beide griffen den Schleier als Zeichen ihrer Verbundenheit und begannen sich gemeinsam einen Jaozi zu teilen, dabei handelt es sich um eine Art Dumpling. Im Anschluss stießen sie mit Baijiu, einem populären chinesischen Schnaps, an. Abermals wendeten sie sich nach Süden um mit Räucherstäbchen für Frieden zu beten.

Als letzten Akt wandelten die Paare durch einen Wendelgang zur Plattform des Liebesversprechens. Der Kaiser und seine Frau erwarteten sie dort. Die paare hingen ihre Liebesknoten, gemacht aus dem Schleier, am Baum auf und schlossen somit die Zeremonie ab.

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