Die Stadt Chongqing wird ihren selbst gehaltenen Rekord für den landesweit tiefsten U-Bahnhof brechen. Mit mehr als 30 Millionen Einwohnern befindet sich die weltgrößte Stadt inmitten zahlreicher Flüsse und Gebirge in Südwestchina. Im Rahmen eines großangelegten Ausbaus des städtischen U-Bahnnetzwerks, plant die Stadtregierung einen unterirdischen Bahnhof in einer Tiefe von 94,50 Metern einzurichten.

Der U-Bahnhof Hongtudi, der im Dezember 2014 für die U-Bahnlinie 6 freigegeben wurde, galt mit seiner Tiefe von 60 Metern bereits als der landesweit tiefste. Um einen Anschluss der Linie 6 an die Linie 10 zu ermöglichen, müsse man nun einen noch tieferen Bahnhof einrichten.

Der neue U-Bahnhof soll noch vor Ende des Jahres für den Verkehr freigegeben werden. Ausgestattet wird die Haltestelle mit mehreren Hochgeschwindigkeitsaufzügen, die 78,80 Meter in die Tiefe fahren. Die Tiefe entspricht ungefähr 26 Stockwerken. Fahrgäste werden durch allerhand Rolltreppen von der Erdoberfläche zu den U-Bahnlinien geführt.

Von dem neuen U-Bahnhof bis zur Erdoberfläche dauert eine einzelne Rolltreppenfahrt drei Minuten und fünfzehn Sekunden. Alternativ steht eine 354 stufige Treppe zur Verfügung.

Trotz des landesweiten Rekords gilt Hongtudi immer noch nicht als der tiefste U-Bahnhof der Welt. Der weltweit tiefste befindet sich in der Demokratischen Volksrepublik Korea (DPRK). Vermutlich aus militärischen Gründen wurden die U-Bahngleise in der Hauptstadt Pjöngjang 110 Meter unter der Erdoberfläche verlegt.

Der bislang weltweit zweittiefste U-Bahnhof ist die Arsenalna-Station im U-Bahnnetzwerk der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Sie liegt 105,50 Metern tief. Bei einer fünf minütigen Rolltreppenfahrt zwischen Bahnhof und der Erdoberfläche müssen die Passagiere sogar einmal umsteigen.