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Mit dem Zug durch Eis und Schnee
  2017-07-24 15:21:07  cri

 

Die Harbin-Dalian-Hochgeschwindigkeitseisenbahnlinie ist die erste Schnellzugverbindung der Welt, die den jahreszeitlich bedingten Frostboden im nordostchinesischen Alpengebiet durchquert. Nördlich beginnt die Linie in Harbin und südlich endet sie in der Hafenstadt Dalian. Im Winter können Züge bei minus 50 Grad einwandfrei auf der Strecke fahren. Alle Einwohner in den drei nordostchinesischen Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning haben davon profitiert. Frau Niu aus Dalian fährt oft mit dem Zug nach Harbin.

„Früher gab es zwischen Dalian und Harbin nur normale Züge und Flüge. Die Zugfahrt dauerte zwölf bis 13 Stunden. Der Flug dauert zwar nicht lang, aber man musste in Tianjin einmal zwischenlanden. Mit dem Hochgeschwindigkeitszug fährt man jedoch nur vier Stunden. Die Fahrt ist angenehm, bequem und schnell."

Um den extremen Temperaturen im Winter standzuhalten, braucht es modernste Technik und ausgezeichnetes Design. Mehr dazu weiß Professor Han Baoming von der Beijing Jiaotong Universität, einer Hochschule, die auf Verkehrswesen spezialisiert ist.

„Bei den normalen Eisenbahngabelungen braucht man sich keine Sorge um das winterliche Wetter zu machen. In den kalten Regionen sind der Schnee und insbesondere das Eis aber sehr gefährlich für den Schienenverkehr. Daher werden die Gabelungen im Winter rechtzeitig automatisch geheizt, damit sie schneefrei bleiben."

Als die Strecke 2012 in Betrieb genommen wurde, waren zwei verschiedene Geschwindigkeiten für Sommer und für Winter vorgesehen. Im Sommer konnten die Züge mit 300 Kilometern pro Stunde fahren, im Winter wurde das Tempo jedoch auf 200 Kilometer pro Stunde gesenkt. Seit dem 1. Dezember 2015, nach genau drei Jahren Probelauf, fahren die Züge nun auch im Winter mit Tempo 300. Um die Sicherheit zu gewährleisten, haben die Eisenbahnbehörden entlang der Strecke strenge Überprüfungs- und Instandhaltungskonzepte ausgearbeitet und umgesetzt.

Der Eisenbahnaufbau spielt eine tragende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas und die drei nordostchinesischen Provinzen gelten als eine der ältesten und wichtigsten industriellen Zonen des Landes. Die Harbin-Dalian-Bahnlinie wird deswegen als eine der Hauptschlagadern des wirtschaftlichen Aufbaus im Land bezeichnet. Vor etwas mehr als hundert Jahren fuhren die Züge noch 30 Kilometer pro Stunde, heute sind es 300. Für die regionale Entwicklung sei das ein riesiger Anschub, sagt Lin Xiyan vom Institut für industrielle und wirtschaftliche Forschung bei der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

„Die Harbin-Dalian-Hochgeschwindigkeitsstrecke trägt zum Aufbau des „Harbin-Dalian-Wirtschaftskorridors" bei. Außerdem soll dieser Korridor nach Westen und nach Osten erweitert werden. Der Aufbau von Industrieparks sowie die Tourismuswirtschaft entlang der Strecke werden beträchtlich gefördert. Darüber hinaus können die Ressourcen in ganz Nordostchina integriert werden, um eine optimierte Verteilung und Neukombinierung der Ressourcen zu realisieren."

2019 soll die Schnellzugverbindung zwischen Shenyang und Beijing fertig gebaut sein. Die Zugfahrt zwischen Shenyang, der größten Stadt im Nordostchina, und der Hauptstadt Beijing wird von vier auf zweieinhalb Stunden verkürzt. Die Einwohner und die Wirtschaft im Nordostchina werden also in Zukunft noch mehr von den Entwicklungen im Eisenbahnverkehr profitieren können.

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