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Liu Huan – Ein Wegbereiter der modernen Popmusik Chinas
  2017-07-24 15:08:21  cri

 

Schwarze, schlichte Kleidung und ein langer Pferdeschwanz, das sind die Markenzeichen von Liu Huan. Der festlandchinesische Sänger gilt auch als „König des chinesischen Pop" und hat bei der Entwicklung moderner chinesischer Popmusik eine wichtige Rolle gespielt.

Liu Huan wurde am 26. August 1963 im chinesischen Tianjin geboren. Als Lehrer legten seine Eltern großen Wert auf Bildung. Im Jahr 1985 machte Liu Huan seinen Abschluss an der Universität für internationale Beziehungen in Beijing. Sein Hauptfach: Französische Literatur. Anschließend wurde er in das Autonome Gebiet Ningxia der Hui-Nationalität geschickt, um dort Musik zu unterrichten. Diese Zeit sowie eine Reise nach Frankreich haben den autodidaktischen Musiker bei seinem musikalischen Werdegang stark beeinflusst. Kurze Zeit später wurde sein erstes Lied als Song für die beliebte chinesische Fernsehserie „Snowing City" ausgewählt.

Durch dieses und weitere Lieder für Seriensoundtracks wurde Liu Huan schnell im ganzen Land berühmt. Einer Umfrage über die Stars der festlandchinesichen Entertainment-Industrie von 1987 zufolge kannten bereits 87 Prozent der Befragten den neuen Stern am chinesischen Pophimmel. Seine Popularität stieg aber dennoch immer weiter, vor allem auch durch weitere Songs für Serien- und Filmsoundtracks. 1997 schaffte er es mit seinem Lied „Tausend Mal gefragt" zehn Wochen lang an die Spitze der Charts der chinesischen Radiostationen.

Erst 2004 – also 19 Jahre nachdem er seine Karriere als Musiker begonnen hatte – gab Liu Huan sein erstes eigenes Konzert. Weitere Konzerte folgten, unter anderem in der Großen Halle des Volkes in Beijing. 2008 konnte Liu Huan dann auch international auf sich aufmerksam machen, als er gemeinsam mit Sarah Brightman den Titelsong für die Olympischen Sommerspiele in Beijing sang: „You and Me"

Seit 1991 arbeitet Liu Huan als Professor für die Geschichte westlicher Musik an der Universität für internationale Beziehungen in Beijing. Seit 2012 trainiert er darüber hinaus junge Musiktalente bei der chinesischen Version der Castingshow „The Voice". Und obwohl er so großen Erfolg als Sänger hat, will er seinen Job als Universitätsprofessor nicht aufgeben. Wer seine Vorlesung besucht, bekommt außerdem einen kleinen Eindruck von seinen Sprachkenntnissen: So nennt er immer wieder Begriffe auf Englisch, Französisch, Deutsch oder Italienisch. Wie er selber zu seinem Sprachwissen erklärt, sei sein Hauptfach Französisch und er könne Englisch. Er kenne gewisse Begriffe in Deutsch und Italienisch, das bedeute aber nicht, dass er die Sprachen wirklich spreche.

Auch bei anderen Castingshows tauchte Liu Huan in den letzten Jahren auf, um talentierte Musiker zu unterstützen und ihnen sein Wissen weiterzureichen. Nun ist er für die zweite Staffel von „Sing! China" zurück und versucht, gemeinsam mit Na Ying, Jay Chou und Eason Chan talentierten Musikern bei dem Beginn ihrer Karriere zu helfen.

Text: Sabrina Sicking

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