China steht derzeit vor der größten epidemischen Ausbreitung von Diabetes weltweit. Wie aus einer US-Studie hervorgeht, leiden etwa elf Prozent der gesamten Bevölkerung Chinas unter der Krankheit, weitere 36 Prozent befinden sich in einem prä-diabetischen Stadium.

Die Umfrage mit insgesamt 170.287 Teilnehmern wurde im Jahr 2013 durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit Unterstützung von Wang Linhong vom Chinesischen Zentrum für Seuchenbekämpfung und Prävention analysiert und anschließend im Journal of the American Medical Association veröffentlicht.

36,5 Prozent der chinesischen Diabetiker sind sich ihrer Diagnose der Studie zufolge bereits bewusst, während 32,2 Prozent medizinisch behandelt werden. 49,2 Prozent der Patienten erhalten eine ausreichende Blutzuckerkontrolle.

10,9 Prozent der chinesischen Erwachsenen leiden unter einer diabetischen Erkrankung. Der Anteil liegt damit leicht über dem der USA von 9,3 Prozent.

Diabetes ist ein zunehmendes Problem des öffentlichen Gesundheitswesens weltweit. Einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom letzten Jahr zufolge gab es im Jahr 2014 weltweit 422 Millionen erwachsene Diabetiker. 1980 waren es nur 108 Millionen.

Die Epidemie ist WHO-Experten zufolge eine Hauptursache für zahlreiche Krankheiten wie Blindheit, Nierenversagen, Herzinfarkte und Amputationen.

Allein im Jahr 2012 seien nahezu 1,5 Millionen Todesfälle direkt von Diabetes verursacht worden, so der WHO-Bericht weiter. Weitere 2,2 Millionen Fälle seien hohen Blutzuckerwerten zuzurechnen.