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Die Verbreitung und der Schutz des Gesar-Kults
  2017-06-13 15:42:10  cri

Das Anemaqen-Schneegebirge liegt in über 6.000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel im Kreis Maqên im Autonomen Bezirk Golog der Tibeter in der Provinz Qinghai. Seine Attraktion besteht in seiner engen Beziehung zu dem Helden-Epos „Gesar". Der Gesar-Kult schlägt eine Brücke zwischen Golog und der Welt.

Im Autonomen Bezirk Golog der Tibeter in Qinghai ist der Gesar-Kult sehr tief verwurzelt. Hier wurden eine Forschungszentrale für den Gesar-Kult, das Gesar-Museum und eine Gesar-Bibliothek gegründet. Außerdem steht im Kreis Gadê in Golog Chinas erstes Epos-Dorf Durwud. Die Bewohner dort singen gerne über die Errungenschaften von König Gesar. Der Direktor der Gesar-Kulturzentrale, Tsogi Dorje, beschäftigt sich seit Jahren mit der Gesar-Kult-Forschung:

„Golog ist reich an Gesar-Kult-Relikten und alle Menschen hier interessieren sich dafür. Alle alten Bücher über Gesar erwähnen das Anemaqen-Schneegebirge und die Quelle des Gelben Flusses. Golog liegt genau dort. Das beweist, dass Golog der Ursprungsort des Gesar-Kults ist. Die Menschen geben hier von Generation zu Generation diese Geschichte weiter und glauben, Gesar sei ihr Vorfahre. Die Menschen lieben den Gesar-Kult."

König Gesar hat sein Leben lang gegen Feinde gekämpft, Dämonen besiegt und Angreifer abgewehrt. Seinem Volk brachte er Freiheit, Frieden und Glück. Diese Geschichten sind die Hauptmotive des Spiels der Kinder im Dorf Durwud. Der starke historische Bezug ist auf die traditionelle Überlieferung und den Schutz des Gesar-Kults durch die lokale Regierung zurückzuführen. Dazu Direktor Dorje:

„Golog gehört zu den Gebieten, wo der Gesar-Kult schon in früher Zeit Beachtung fand. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Büro für die Rettung des Gesar-Kults eingerichtet, der Vorgänger der jetzigen Gesar-Kulturzentrale. Wir haben rund 200 Menschen unterrichtet und zur Verbreitung der Geschichten von Gesar ausgebildet - einer der bedeutendsten ist Guru Jamtsan."

Guru Jamtsan schreibt seit seinem 19. Lebensjahr die Geschichten von König Gesar auf. Bis heute hat er 30 Bücher über Gesar veröffentlicht. Die Geschichte von König Gesar wurde staatliches immaterielles Kulturerbe, und Guru Jamtsan hat dazu beigetragen, dieses Kulturgut zu verbreiten.

„Ich schreibe gerne. Jetzt bekomme ich dafür sogar Subventionen von dem Staat. Sie hat mir geholfen, die Bücher zu veröffentlichen. Die Geschichte von Gesar hat 120 Ausgaben, ich hoffe, ich kann auch die restlichen noch schreiben und publizieren. Außer Bücherschreiben ist es meine Aufgabe in Schulen zu gehen und den Kindern die Geschichten von Gesar zu erzählen."

Kulturverbreitung und Kulturschutz wird nicht von der Bildung zu trennen. Vor einigen Jahren wurde die klassische Geschichte von Gesar in das Textbuch der örtlichen Schule aufgenommen. Die Kulturverbreiter unterrichteten auch hier.

Das Kulturministerium hat im März 2017 das Bezirk Golog zum staatlichen Schutzgebiet des Gesar-Kults ernannt. Dies ließ die Forscher des Gesar-Kults große Hoffnungen schöpfen. Tsogi Dorje sagte:

„Die Errichtung des Schutzgebiets beinhaltet den Schutz des Ursprungs. Das heißt, der Ursprung darf nicht verletzen und muss gleichzeitig verbreitet werden. Wir sollen jetzt die Verbreiter unterstützen und den Aufbau dieser Gruppe noch verstärken. Der Kulturschutz braucht ein Medium. Dieses Medium ist die Umwelt. Wenn etwa das Anemaqen Schneegebirge abschmelzen würde, um das es in vielen Geschichten geht, würde die Erinnerungskultur verschwinden."

2016 hat der aus 32 tibetischen Kindern bestehende Gesar-Kinder-Chor in der Großen Volkshalle in Beijing die Geschichte von König Gesar vorgetragen. Dieses Erlebnis bewegt Lehrerin Wan Chunxiang noch immer.

„Das Kulturamt von Golog hat diesen Kinder-Chor zur Verbreitung der Gesar-Kultur ausgewählt. Das jüngste Mitglieder ist acht Jahre alt und das älteste elf. Wir hoffen, die Kinder werden von klein auf vom Gesar-Kult beeinflusst."

Das Epos „Gesar" ist sowohl ein klassisches Buch über die tibetische Nationalität, als auch der Beweis für den Austausch und die Kommunikation zwischen allen Nationalitäten. Dieses Epos ist in vielen Staaten und Regionen wie der Mongolei, Russland, Indien, Pakistan, Nepal und Bhutan verbreitet. Die interkulturellen Einflüsse von Gesar zeigen eine neue Richtung der Verbreitung und Entwicklung dieser Kultur. Dazu sagte der Direktor der Abteilung für Presse und Öffentlichkeitsarbeit beim Parteikomitee in Golog, Zhang Xinwen,

„Im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative kann meiner Meinung nach die Gesar-Kultur nicht nur Chinas Regionen, sondern auch die angrenzenden Staaten des tibetischen Buddhismus beeinflussen. In der Geschichte hatten wir Beziehungen mit Russland und den Staaten und Regionen im Nahen Osten aufgebaut. Wir können in diese Richtung typische Kulturprojekte in Golog entwickeln."

Die alte Legende verbindet den Ursprung Gologs am Fuß des Schneegebirges mit dem Helden Gesar. Der Schutz- und die Verbreitung des Gesar-Epos machen es zum Schlüssel in der Kommunikation zwischen Golog und der Welt.

Verfasst von Yu Yue

Gesprochen von Li Yanping

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