Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Alte Töpferwaren-Gemeinde erlebt neue Blütezeit
  2017-07-19 14:54:00  cri

 

Töpferwaren sind Produkte, die aus Lehm geformt und gebrannt werden. Sie haben in China eine lange Tradition und werden meist für den täglichen Bedarf genutzt. Die Gemeinde Guanyao in der zentralchinesischen Provinz Hubei ist nach den „Brennöfen" benannt. Dort leben nun 30.000 Menschen. Die Bewohner der Gemeinde leben seit Generationen von der Produktion von Töpferwaren. In der Blütezeit gab es dort über 10.000 Töpfer-Meister. Die bekannte Töpfer-Gemeinde erlebte aber auch Durststrecken. Mittlerweile bemühen sich die Bewohner um einen neuen Aufschwung.

Der Brennofen der Familie Li, der am besten erhaltene Brennofen in der Gemeinde Guanyao, wurde in der Ming-Dynastie im Jahr 1369 errichtet. Über die Jahrhunderte haben die Töpfer-Meister eine gute Technik entwickelt. He Liangfa ist über 70 Jahre alt. Von klein auf lernte er das Töpferhandwerk. Mit 40 Jahren verwaltete er eine Fabrik für Töpferwaren. Damals produzierte seine Fabrik Tonkrüge und Töpfe und machte damit hohe Gewinne. Leider wurden die Tongefäße allmählich von Plastik- und Glaswaren vom Markt verdrängt. He Liangfa war sehr traurig mitansehen zu müssen, wie sein überliefertes Handwerk langsam verfiel.

„Plastikwaren wurden mit der Zeit immer beliebter und haben die Töpferwaren allmählich verdrängt. Der Umsatz der Fabrik wurde immer geringer. Im Jahr 2000 wurde die Produktion stillgelegt. Viele Meister verloren ihre Arbeit."

Die Gemeinde Guanyao hat in den vergangenen Jahren durch einige Begünstigungsmaßnahmen ihre Ton-Industrie unterstützt. So konnten He Liangfa und seine Familie eine Firma für Töpferwaren gründen. Neben ihrer Produktion bietet die neue Firma Liebhabern auch Kurse an. He Jianping, der Sohn von He Liangfa, finanzierte die Firma. Mit dem Handwerk kennt er sich allerdings nicht aus. Wie andere Jugendliche des Dorfes ging er früh in die Großstadt, um Geld zu verdienen. Nach seiner Rückkehr setzte er sich für die Entwicklung der neuen Firma ein.

„Wir wissen schon, dass traditionelle Töpferwaren-Firmen bei der Umstrukturierung vor vielen Problemen stehen. Es ist auch ein langer Prozess, ein neues Netzwerk zu errichten. Von der Forschung über die Produktion bis zum Verkauf haben wir noch viel zu tun."

Die Firma von He Jianping ist erfolgreich. Darüber freut sich sein Vater He Liangfa sehr.

„Wir haben eine Fabrik mit einer Fläche von 1.500 Quadratmetern. Dort können Studenten und Schüler ausprobieren, Tongefäße herzustellen. Wir arbeiten mittlerweile mit einigen Hochschulen zusammen. Wir müssen unsere Bedingungen aber noch verbessern, damit wir mehr Menschen aufnehmen können."

Viele Töpfer-Meister kehren auch in die Gemeinde zurück und tragen zur Neuentfaltung der Töpfer-Industrie bei. Der 60jährige He Dengming ging 1998 nach Guangzhou und arbeitete dort in einer Töpferwarenfabrik. Später lernte er bei Lehrern der Kunstakademie Guangzhou und der Tsinghua-Universität neue Töpfer-Techniken. Dank seiner neuen Fertigkeiten wurde er zum Ton-Experten. 2015 kehrte er in seine Heimat zurück. Nun arbeitet er in einer lokalen Töpferwaren-Fima und hat seine eigene Werkshalle.

„In unserer Gemeinde stellt man seit Generationen Töpferwaren her. Ich bin zurückgekehrt, um die Vielfalt der Töpfer-Techniken in unserer Gemeinde zu erhöhen. Die Produkte von früher sind aus der Mode gekommen. Ich möchte, dass wir in Zukunft bessere Tonwaren produzieren können."

Immer mehr neue Töpferwaren-Firmen und Töpfer-Meister tragen zum neuen Boom der Ton-Industrie in der Gemeinde bei. Guanyao bekommt so große Aufmerksamkeit. Auch einige Kunstvereine haben bereits ihre Stützpunkte in Guanyao errichtet.

Der alte Brennofen der Familie Li ist 98 Meter lang und acht Meter breit. Darin dürfen gleichzeitig mehr als 30.000 Tonwaren gebrannt werden. Ein Arbeiter, der gerade an der Restaurierung des Brennofens arbeitet, sagt, bald werde das Feuer im Ofen wieder aufflammen.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China