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Beifuß wird neues Aushängeschild des Kreises Qichun
  2017-06-28 09:05:54  cri

 

Moxibustion ist eine Therapie der Traditionellen Chinesischen Medizin. In China wird sie als eine der Akupunktur gleichrangige Therapie angesehen. Dabei werden statt Nadeln aber getrocknete und fein geriebene Fasern von Beifuß genutzt. In China gilt der Kreis Qichun in der zentralchinesischen Provinz Hubei als „Beifuß-Hauptstadt". Dort bemüht man sich daher tatkräftig um die Ausweitung der Beifuß-Industrie.

An einer Fachschule für Moxibustion im Kreis Qichun in der Provinz Hubei erklärt eine Lehrerin die Prinzipien der Moxibustion und demonstriert die Therapie. Die Lehrerin zündet die getrockneten und fein geriebenen Fasern von Beifußblättern an und setzt sie auf einen bestimmten Punkt am Hals eines Schülers. Die angezündeten Beifuß-Fasern müssen zwei Millimeter von der Haut entfernt sein und für fünf bis sieben Minuten dort bleiben. Die Hitze des Beifußes soll sich auf den Fluss der Lebensenergie auswirken und gesund halten.

In den letzten zwei Jahren sind immer mehr Menschen an die Fachschule gegangen, um die Moxa-Therapie zu erlernen. Direktorin Zhu Zhu erklärt, seit der Gründung der Schule im Oktober 2014 seien bereits über 3.000 Personen dort ausgebildet worden:

„Viele Leute kommen aus Shanghai, Beijing, Heilongjiang, Xinjiang und Sichuan. Ein Drittel unserer Schüler kommt nicht aus Qichun. Früher gab es bei uns nur Einheimische. Die Schüler von außerhalb wollen nun in der ‚Hauptstadt des Beifußes' die traditionelle und authentische Moxa-Therapie erlernen."

Wang Hongyu kommt aus der nordostchinesischen Stadt Harbin. Sie will eine Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin eröffnen, in der sie Kindermassagen und Moxibustion anbietet:

„Wir glauben an die Wirkung der Moxa-Therapie, deshalb bin ich von weit her gekommen. Man legt inzwischen großen Wert auf die Erhaltung der Gesundheit und vermeidet Spritzen und Medikamente. Viele Leute finden Massagen und die Moxa-Therapie gesundheitsfördernd."

Die Fachschule für Moxibustion im Kreis Qichun ist nur ein Beispiel der schnellen Entwicklung der Beifuß-Industrie in der Region.

Der Kreis Qichun ist die Heimat von Li Shizhen, einem berühmten Mediziner und Pharmazeuten der Ming-Dynastie (1368-1644 n.Chr.). Li Shizhen listete in seinem medizinischen Fachbuch „Bencaogangmu" 1892 medizinische Kräuter auf. Über 800 von ihnen können im Kreis Qichun gefunden werden. Beifuß wächst auch an vielen anderen Orten in China. Beifuß aus Qichun ist wegen seiner guten Qualität aber besonders gefragt. Er wird Qi-Beifuß genannt. Seit 2013 unterstützt die lokale Regierung durch eine Reihe von Maßnahmen die Entwicklung der Beifuß-Industrie und die Etablierung der Qi-Beifuß-Marke.

Die Firma Yishiyuan konzentriert sich auf die Entwicklung biologischer Technologien für den Qi-Beifuß. Das Unternehmen hat sich schnell entwickelt und kümmert sich nun um den Anbau, die Erforschung, die Produktion und den Verkauf des Qi-Beifußes. Sie besitzt inzwischen eine Anbaufläche von rund 666 Hektar und bietet über 30 Beifuß-Produkte an, darunter ätherische Öle und Pflaster. Zhang Mingcai ist für die Anbaufläche der Firma zuständig. Er sagt, das Unternehmen miete Ackerflächen und stelle Bauern ein, um den Beifuß anzupflanzen:

„Seit 2013 hat das Unternehmen den Landwirten über eine Million Yuan RMB für den Anbau des Beifußes bezahlt."

Im Kreis Qichun werden derzeit über 23.000 Hektar für den Anbau von Beifuß genutzt. In ganz China gibt es 651 Unternehmen für den Verkauf von Qi-Beifuß-Produkten und 287 Unternehmen für ihre Produktion. Mehr als 20.000 Menschen arbeiten in über 20 Städten in diesem Bereich. Dem Förderverein für den Aufbau chinesischer Marken zufolge lag der Wert der Marke Qi-Beifuß im Jahr 2016 bei 4,38 Milliarden Yuan RMB. Durch Beifuß sind die Menschen im Kreis Qichun reich geworden. Gleichzeitig ist die Pflanze zu einem Aushängeschild des Kreises geworden.

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