Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat China gewarnt, dass es nicht immun gegen Risiken sei. Zuvor hatte der IWF seine Prognose für Chinas Wirtschaftswachstum im Jahr 2017 nach oben korrigiert und auf 6,6 Prozent festgelegt.

Der hochrangige ständige IWF-Vertreter in China, Alfred Schipke, sagte, trotz der kurzfristig positiven Aussicht seien mittelfristig gesehen Schwachstellen abzusehen.

„Tatsächlich zeigt China kurzfristig einen starken Zuwachstrend. Das ist natürlich auch teilweise auf die vorherigen stimulierenden Maßnahmen zurückzuführen. Kurzfristig gesehen sind wir deshalb sehr optimistisch für die chinesische Wirtschaft. Aber die Unterstützung für die Wirtschaft hat wirklich zu schnellerem Kreditzuwachs geführt."

Schipke äußerte, die Maßnahmen der zuständigen Behörden Chinas, finanzielle Regeln zu verschärfen und die Immobilienbranche abzukühlen, würden der Situation zugutekommen.

Angesichts der umsichtigen und neutralen Haltung Chinas in der Geldpolitik schlug Schipke der chinesischen Regierung vor, das wirtschaftliche Wachstum etwas zu verlangsamen, um eventuelle systematische Risiken zu vermeiden.

Gleichzeitig betonte er, Geldpolitik allein reiche nicht aus. Die Herausforderungen der Reform der staatseigenen Unternehmen seien auf jeden Fall nicht zu ignorieren.

„Die Geldpolitik ist, wie Sie wissen, sehr hilfreich gewesen. Aber zum Schluss könnte allein die Geldpolitik die Wirtschaft nicht entlasten. Ergänzende Maßnahmen müssen daher hinzukommen. Es geht dabei insbesondere um die Finanzen der Lokalregierungen und die Reform der staatseigenen Unternehmen. Die staatseigenen Unternehmen nehmen weiterhin eine große Anzahl von Krediten auf, obwohl sie nicht mehr so große Beiträge zu der Beschäftigung und Wirtschaft leisten. So müssen die Herausforderungen hinsichtlich der hohen Staatsverschuldung aufmerksam verfolgt werden. Und es ist wichtig, dass die künftigen Kredite zu dem produktivsten Wirtschaftssektor gehen."

Übersetzt von Liu Yuanyuan

Gesprochen von Hu Hao