Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Citong – Schutz des Kulturerbes der alten Hafenstadt
  2017-06-08 09:11:04  cri

 

China hat Anfang dieses Jahres einen Antrag an die UNESCO gestellt, um die historischen Gebäude und Ruinen in der Altstadt Citong, dem heutigen Quanzhou, in die Liste des Weltkulturerbes aufnehmen zu lassen. Quanzhou, eine wichtige Hafenstadt an der maritimen Seidenstraße war in der Geschichte von großer Bedeutung.

Die maritime Seidenstraße, die viele Länder und Regionen entlang des Westpazifik und des Indischen Ozeans miteinander verbunden hat, war eine Brücke des Handels und der Kultur zwischen Ost und West. Quanzhou war ein wichtiger Punkt an dieser Seidenstraße. Quanzhou, im Altertum „Citong" genannt, war der größte Hafen in der Song- und Yuan-Dynastie (960-1368n.Chr.). Marco Polo, der bekannte venezianische Handelsreisende, schrieb in seinem Reisebericht: „Citong zählt zu den weltgrößten Häfen. Zahlreiche Händler versammeln sich dort. Die Waren sind zu Bergen aufgestapelt. Die Prosperität des Handels ist unvorstellbar." Zahlreiche historische Gebäude und Ruinen zeugen noch von dieser Zeit.

Li Guohong, Leiter des Museums der Stadt Shishi in Quanzhou, erzählt, dass auf der Antragsliste 16 historische Orte, wie der Konfuzius-Tempel, die Laozi-Statue, die älteste chinesische Moschee und die Ruine des Manichäismus stünden.

„Quanzhou bietet eine Plattform für Dialoge. Viele Religionen und Glaubensformen waren in der Stadt vertreten. Hier herrschte Dialog und Austausch."

Die UNESCO fordert, dass ein Weltkulturerbe-Anwärter über einen Wert für die gesamte Menschheit verfügen muss. Der gemeinsame Wert hinter den historischen Gebäuden und Ruinen in Quanzhou ist der Austausch zwischen verschiedenen Kulturen.

Die 16 historischen Gebäude und Ruinen stammen zumeist aus der Song-Dynastie und wurden vor rund 1.000 Jahren erbaut. Deshalb ist die Schutz- und Restaurierungsarbeit sehr wichtig. Darauf ist der Leiter des Amts für Kulturgegenstände in der Provinz Fujian, Zheng Guozhen, sehr stolz.

„Seit den 1990er Jahren haben die Menschen in Quanzhou die Gebäude und Ruinen nicht mehr zur Stadtentwicklung oder aus wirtschaftlichen Gründen beschädigt. Die Umgebung wurde auch nicht beeinträchtigt. 20 Jahre später ist alles immer noch atemberaubend."

Quanzhou wurde 1989 von der UNESCO als Prüfstelle eines 10 Jahre dauernden Projekts im Rahmen der maritimen Seidenstraße festgelegt. Dies förderte den Schutz der Ruinen in der Stadt. Neben der Schutzarbeit auf Regierungsebene beteiligen sich auch einfache Leute an dem Projekt. Der Quanzhouer Jiang Yurong liebt alte Straßen und Dörfer. Er interessiert sich besonders für Steinschnitzereien an alten Häusern. In den vergangenen acht Jahren hat er über 200 alte Häuser besucht und mehr als 500 Steinschnitzereien abgepaust.

„Ich bin schon mit den Steinschnitzereien in jedem Dorf vertraut. Ich habe die Technik auch gelernt. Es ist interessant und hat mich sehr beeinflusst. Ich lerne die Steinschnitzerei und spüre dabei den Arbeitsgeist der Meister. Es ist wie ein Austausch mit alten Meistern."

Mit der Teilnahme der normalen Bürger kann der Schutz der Kulturgegenstände in Quanzhou reibungslos und systematisch vonstattengehen. Der Leiter des Amts für Kulturgegenstände in der Provinz Fujian, Zheng Guozhen, sagte:

„Während wir früher nur auf einzelne Kulturgegenstände achteten, sind nun die gesamten Orte und ihre Umgebung für uns wichtiger. Heute achten wir auf die Technik zum Schutz der Umwelt bei der Überprüfung und Sammlung der entsprechenden Materialien. Wir sammeln natürlich auch unsere Erfahrungen. Daraus verfassen wir Bücher und wissenschaftliche Berichte, um zur Schutzarbeit in anderen Bereichen beizutragen."

Zheng sagte, die Quanzhouer hofften auf einen Erfolg des Antrags, aber der Erfolg sei nicht das Ziel.

„Wir hoffen, dass unsere Kulturgegenstände zum Weltkulturerbe werden. Dadurch wollen wir unsere Ideen, Verwaltungsmodelle und unsere Art des Schutzes des Kulturerbes mit der Welt teilen. Das ist sowohl unsere Pflicht als auch das Bewusstsein der internationalen Gemeinschaft zum Schutz der gemeinsamen Kultur der Menschheit. Wir sind sehr stolz, dass der Schutz des Kulturerbes den Quanzhouern schon seit über 20 Jahren am Herzen liegt."

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China