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Yisushe – Chinas berühmte Qinqiang-Opern-Gesellschaft
  2017-05-11 09:11:01  CRI

 

Inspiriert von der Xinhai-Revolution im Jahr 1911 wollten Li Tongxuan und Sun Renyu, zwei Drehbuchautoren aus der Provinz Shaanxi, eine Kunstform für alle Gesellschaftsschichten schaffen. Aus diesem Anlass wurde im Jahr 1912 die Operngesellschaft Yisushe gegründet. Dazu Yong Tao, Direktor der Yisushe.

„Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die meisten Operngruppen von volkstümlichen Künstlern gegründet, um sich durchzubringen. Aber die Gründung der Yisushe zielte darauf ab, den armen Leuten, die sich eine Ausbildung nicht leisten konnten, eine Schulungsmöglichkeit zu bieten. Dadurch hofften die beiden Gründer, auf die Entwicklung des Landes Einfluss nehmen zu können."

Die traditionelle Qinqiang-Oper ist für ihren intensiven Rhythmus und hellklingenden Gesangsstil bekannt. Ihr Ursprung kann auf die Qin-Dynastie zurückgeführt werden. Mit solch weitreichen historischen Wurzeln sei es nicht verwunderlich, dass Qinqiang die populärste Opernform in Nordwestchina sei, so Ji Fuji, ehemaliger Direktor der Operngesellschaft Yisushe.

„Die Yisushe ist nicht nur einfach eine Qinqiang-Operngruppe. Sie öffnet den normalen Leuten eine Tür zur Kunst und klärt sie dann über diese Kunstform noch genauer auf."

Seit ihrer Gründung hat Yisushe mehr als 800 originale Qinqiang-Stücke auf die Bühne gebracht. Eines der bemerkenswerteren Werke ist „Three Drops of Blood", zu Deutsch etwa „Drei Tropfen Blut", das nach der Bewegung vom 4. Mai 1919 geschrieben wurde. Mit einer Geschichte rund um die Familie eines Großhändlers spiegelt es die Hauptwidersprüche in der Feudalgesellschaft. Dazu Yong Tao, Direktor der Yisushe.

„Dieses Werk bringt den Zuschauern die chinesische Kultur und die die chinesischen Werte ein Stück näher. Zudem stellt sie viele wichtige Ereignisse in der Geschichte Chinas wie Kriege und gesellschaftliche Turbulenzen dar. Meiner Meinung nach kann man die Yisushe als eine Miniatur der chinesischen Geschichte betrachten."

„Shuangjinyi" ist ein anderes wichtiges Werk der Operngruppe Yisushe. Es handelt sich dabei um eine Liebesgeschichte in der südlichen Song-Dynastie. Weil viele Charaktere vorkommen und ihre Beziehungen untereinander zu kompliziert sind, wurde das Original seit 23 Jahren nicht mehr auf der Bühne aufgeführt. Aber das änderte sich im Jahr 2014. Denn die Schauspieler der Yisushe hatten sich dafür entschieden, dieses klassische Werk wiederzubeleben, erklärte Sun Liqun, Operndirektorin der Yisushe.

„Die älteste Generation der Schauspieler der Yisushe ist bereits 80 bzw. 90 Jahre alt. Ich befürchte, dass 'Shuangjinyi' verloren gehen würde, wenn wir nicht versuchen, das Werk wiederzubeleben."

Mit den Anstrengungen der gesamten Operntruppe konnte „Shuangjinyi" im September 2014 wieder auf der Bühne aufgeführt werden und wurde eine kulturelle Sensation in Xi'an.

Die Yisushe hat viele respektierte Qinqiang-Darsteller ausgebildet. Nach der Gründung der Operngesellschaft wurde auch eine Lehrschule für Qinqiang in Betrieb genommen. Tausende Absolventen arbeiten nun in verschiedenen Qinqiang-Gruppen in ganz China. Momentan arbeiten an der Yisushe fast 100 Schauspieler. Jedes Jahr werden neue Absolventen der Lehrschule in die Gesellschaft aufgenommen.

Die Yisushe präsentiert jährlich etwa 150 Shows in Nordwestchina. Die Hälfte der Shows wird in Universitäten und Hochschulen aufgeführt, um mehr junge Zuschauer für die traditionelle Kunstform zu gewinnen. Zugleich setzt sich die Yisushe dafür ein, die Qinqiang-Oper landesweit zu verbreiten. Ihre Aufführungen in anderen Landesteilen erhalten auch viel Beifall, was die Popularität der Gruppe noch gesteigert hat.

Übersetzt von Zhang Chen

Gesprochen von Hu Hao

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