Chinas erstes selbst entwickeltes Passagierflugzeug, eine C919, hat am vergangenen Sonntag eine weitere Testfahrt erfolgreich abgeschlossen. Dabei handelt es sich Experten zufolge um den letzten Test vor dem Jungfernflug des mit großer Spannung erwarteten Passagierjets.

Es war das vierte Mal, dass das Single-Aisle-Flugzeug eine Testfahrt mit hoher Geschwindigkeit durchführte. Auf dem Pudong International Airport Shanghai wurden diesmal die Bugfahrwerkräder leicht angehoben, um den Start der Maschine zu simulieren.

„Der Test markiert eine Phase, wo die C919 bereits alle nötigen Rollenproben abgeschlossen hat, die dem Jungfernflug vorangehen müssen", sagte Wu Guanghui, Chefingenieur und stellvertretender Generaldirektor des Flugzeugherstellers Commercial Aircraft Corporation of China (COMAC).

Die Geschwindigkeit und die Höhe der bei den Testfahrten angehobenen Bugfahrwerkräder seien Experten zufolge ordentlich gewesen und das Flugzeug befinde sich in einem guten Zustand, teilte ein Vertreter der Comac unmittelbar nach dem Test mit. "Sowohl die Maschine als auch der Pilot haben sich gut geschlagen."

Die Tests wurden bei Geschwindigkeiten zwischen 230 und 260km/h durchgeführt, annähernd dasselbe Tempo wie beim Abheben eines Passagierflugzeuges erreicht werden muss.

Das Standardrumpfflugzeug C919 hat eine Kapazität von 168 Sitzplätzen und eine Reichweite von 5.000 Kilometern und soll in Wettbewerb mit den nachgerüsteten Konkurrenzmodellen Airbus A320neo und Boeing 737 stehen, die gegenwärtig den Markt dominieren.

Der reguläre Flugverkehr auf dem Pudong International Airport war am Sonntag kurzzeitig von den Testfahrten der C919 betroffen. Zwischen 8:30 und 11 Uhr morgens wurden 70 Prozent der Starts und Landungen abgesagt, was einen Ausfall von achtzehn Flügen bedeutete und bei 10 weiteren für Verspätungen sorgte.

Nach eigenen Angaben plant die COMAC, noch dieses Jahr mit der Entwicklung eines Großraumflugzeuges zu beginnen.