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Das neue alte Buch – Restauratoren in der Staatsbibliothek
  2017-04-18 13:37:25  cri


Der Beruf des Restaurators ist vielen Chinesen mittlerweile ein Begriff. In der Staatsbibliothek sind 20 Restauratoren täglich mit antiken Büchern beschäftigt. Wie sieht ihre Arbeit aus? Und Wie ist die Situation in diesem Bereich in der Volksrepublik?
 

Die von Generation zu Generation weitergereichten antiken Bücher sind gezeichnet durch die Spuren der Zeit. Buch-Restauratoren legen in Anbetracht der Materialien und Beschädigungen Herangehensweisen fest. Li Yidong studierte an der Universität Kunstgeschichte und antike Kalligraphie und Malerei. Nach seinem Abschluss fing er bei der Staatsbibliothek in Beijing als einer der jüngsten Restauratoren für Literatur an. Sein Lehrmeister Du Weisheng ist 65 Jahre alt und ein bekannter Vertreter dieser Branche. Er berichtet aus seinem anspruchsvollen Berufsalltag:

"Zwei Bücher, nämlich das „Dunhuangyishu" (Dunhuang Manuskript) und „Xixiashuofatu", (Buddhistische Literatur in der Westlichen Xia-Dynastie), sind am schwierigsten zu restaurieren. Ich muss sehr sorgfältig vorgehen. Schon seit 20, nein 30 Jahren mache ich das. Trotzdem muss ich aufpassen. Die Arten von Papier sind vielfältig. In den unterschiedlichen Epochen wurde verschiedenes Papier hergestellt. Darauf muss ich achten."

Übung macht den Meister. Wer in anderen Branchen nach fünf Jahren bereits als ausgebildet gilt, ist im Restauratoren-Kreis ein Anfänger. Du Weisheng sagt, die Beherrschung der Kunst komme mit der Zeit, und heute helfe neue Technik:

"Zuerst soll man den Grad der Beschädigung festlegen und dann die Materialien betrachten. So werden die antiken Bücher restauriert. Früher hat der Meister das Papier mit der Hand untersucht und mit den Augen begutachtet. Heute kann man mit dem Mikroskop die Fasern des Papiers unterscheiden."

Laut dem stellvertretenden Direktor des Schutzamtes für antike Bücher Wang Yanxing sind bis Ende 2016 über zwei Millionen Werke restauriert worden.

"Es stehen in den Bibliotheken des Landes über 50 Millionen antike Bücher. In der langen Geschichte sind sie sehr beschädigt worden. Seit 2012 wurden 12 staatliche Zentralen zur Restauration der antiken Bücher errichtet. Statistiken zufolge sind bis Ende 2016 zwei Millionen antike Bücher erneuert worden."

Vor den etwa 1000 ausgebildeten Restauratoren für Bücher liegt ein langer Weg. Zu Beginn des Projektes gab es in China nur 100 Fachleute in diesem Bereich. Für viele junge Leute ist eine Karriere in dieser Branche nicht attraktiv, weil zu langweilig. Li Yidong kann das bestätigen, lässt sich davon aber nicht beeinflussen:

"Meine Kommilitonen interessieren sich meistens für die praktischen Jobs, wie zum Beispiel Internethandel oder Lehrer an der Hochschule oder TV-Journalist, Redakteur beim Verlag. Unser Job ist relativ alt. Aber ich finde das gut. Es gefällt mir sehr."

Verfasst von: Yu Yue

Gesprochen von: Lü Xiqian

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