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Qingming-Fest: Moderne Bestattungsarten im Trend
  2017-03-31 09:23:29  CRI

 

Eine der neu aufkommenden Bestattungsmöglichkeiten in China ist die Naturbestattung, bei der die Asche des Verstorbenen in einer biologischen Urne in der Natur beigesetzt wird. Diese Form wird derzeit auch von der chinesischen Regierung gefördert. Denn mit dem steigenden Bodenpreis in China kostet ein ganz kleines Grab in Beijing inzwischen bereits mindestens 40.000 Yuan, umgerechnet etwa 5.500 Euro. Die Naturbestattung hingegen ist kostenlos. Als erster Friedhof Chinas bietet der Beijinger Friedhof Changqingyuan den Service der kostenlosen Naturbestattung seit vergangenem Samstag an. Einer der Verantwortlichen des Friedhofs, Wu Yajun, erklärt:

„Die Asche des Verstorbenen wird in einer biologischen Urne in der Erde beigesetzt. Dort löst sich die Asche samt Bio-Urne innerhalb von etwa sechs Monaten restlos auf. Darüber werden Bäume, Blumen oder Gräser gepflanzt. Es gibt keine Gruft und keinen Grabstein."

Die Familienmitglieder der Verstorbenen, die sich für eine Naturbestattung im Friedhof Changqingyuan entschieden haben, sind für die neue Beisetzungsart:

„Ich finde eine Naturbestattung ganz gut. Es ist eine Art Rückkehr zur Natur. Wir kommen aus der Natur und sollten auch dorthin zurückkehren. "

„Es ist der letzte Wille meines Vaters und wir sind auch dafür. In China wird die Bevölkerung immer mehr und die Böden immer weniger, deshalb liegt Naturbestattung im Trend."

„Was mich überrascht ist, dass man hinterher noch ein kleines Denkmal bekommt, auf dem ein QR-Code steht. Wenn wir unsere Vorfahren später vermissen, können wir durch das Scannen des Codes unsere Gefühle ausdrücken."

Das kleine Denkmal aus Bronze mit einem QR-Code drauf ist eine Spezialfertigung des Friedhofs Changqingyuan für jeden Verstorbenen. Durch das Scannen können auf einer entsprechenden Plattform unter anderem Fotos, Lebensläufe und Traueransprachen angeschaut und gelesen werden. Vor dem Tod besteht die Möglichkeit, auf dieser Plattform ein Testament oder eine Grabinschrift zu hinterlassen.

Die sogenannte Diamantbestattung, bei der durch ein spezielles Verfahren nach dem Tod aus der Asche ein oder mehrere Diamanten hergestellt werden, existiert zwar in den USA und Europa schon seit langem, ist für Chinesen aber noch etwas ganz Neues. Erst vor einem Jahr wurde sie in Shanghai eingeführt.

Herr Sun ist der Sohn des ersten Nutzers der Diamantbestattung in Shanghai.

„Die Asche ist ein Medium, durch das wir Kontakt zu unseren verstorbenen Familienmitgliedern haben können. Der Aschediamant präsentiert dieses Medium nur auf eine andere Art und Weise. Dadurch kann ich meinen Vater jederzeit sehen und berühren. "

Herr Sun ist zufrieden mit der neuen Bestattungsart. Sein Vater könne so mit ihm zusammen überall hinreisen, so Sun. In Zukunft wolle er auch so bestattet werden.

Doch eine so hohe Meinung der Diamantbestattung wie Herr Sun haben die wenigsten Chinesen. Einer entsprechenden Online-Befragung auf dem chinesischen Mikroblog Weibo zufolge halten 52 Prozent der Befragungsteilnehmer eine Diamantbestattung für „inakzeptabel". Nur 24 Prozent würden sie akzeptieren. Weitere 22 Prozent wollen abwarten und sehen.

Text von Hu Hao

Bilder via new.e23.cn

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