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Israeli baute Brücke zwischen Architektur und Philosophie
  2017-03-30 09:14:07  CRI

 

Die Berge in Zhangjiajie in der zentralchinesischen Provinz Hunan sind vor allem durch den Science-Fiction-Film „Avatar" bekannt geworden. US-Regisseur James Cameron sollen die steilen Klippen zu seinem Film inspiriert haben. Nun ist die Region mit einer weiteren Sehenswürdigkeit ausgestattet: nämlich einer gigantischen Glasbodenbrücke. 430 Meter lang überspannt die Brücke in 300 Meter Höhe eine Schlucht zwischen zwei Felsklippen im Waldpark Zhangjiajie. Die Brücke ist sechs Meter breit, besteht aus insgesamt 99 Glasscheiben und ist imstande, gleichzeitig bis zu 800 Personen zu tragen. Es handelt sich dabei um die höchst gelegene und längste Glasbodenbrücke weltweit. Verantwortlich für das Bauwerk ist der israelische Architekt Haim Dotan. Für Dotan verkörpert die Brücke sein Verständnis vom chinesischen Denker und Philosophen Laozi.

„Im 'Daodejing' von Laozi heißt es, Da Yin Xi Sheng, Da Xiang Wu Xing (Der große Ton hat unhörbaren Laut. Das große Bild hat keine Form). Es ist einfach, eine Brücke zu bauen. Aber wie kann man die Brücke verschwinden lassen? Das braucht Ideen der traditionellen chinesischen Philosophie. Auf Zitaten von Laozi basierend habe ich mich dann entschieden, Glas als Baumaterial auszuwählen. Auf der Brücke hat man das Gefühl, als ob man einfach zwischen Himmel und Erde schwebt. "

Die Brücke spiegelt auch den Glauben des Israeli an Natur, Harmonie und Balance wider. Er ist überzeugt, dass die Natur in ihrer Schönheit die Erwartungen der Menschen noch übersteigt. Dotan hofft, dass sich Besucher auf der Brücke wie Vögel fühlen und die echte Natur richtig genießen können.

Die Glasbodenbrücke in Zhangjiajie ist nicht das erste Bauwerk von Haim Dotan in China. Er war auch Chefdesigner des Israel-Pavillons bei der Expo in der ostchinesischen Metropole Shanghai im Jahr 2010. Nach der Weltausstellung hat Dotan seinen Arbeitsschwerpunkt von Israel nach Shanghai verlegt und ist seitdem als Professor am örtlichen Visual Arts College tätig. Student Zhu Yisheng ist von Dotans Unterrichtsideen schwer beeindruckt.

„Er ist ein Architekt und zugleich ist er auch kulturinteressiert und poetisch. Er ermutigt uns immer, chinesische poetische Elemente in unsere architektonischen Designs einzuführen. Wir machen häufig Ausflüge in die ländlichen Regionen. Damit hofft er, dass wir unsere Herzen sprechen lassen und den traditionellen ästhetischen Stil in unsere Design einweben."

Dotan glaubt, dass die tausendjährige Geschichte und Kultur in China in jedem seiner Studenten verwurzelt ist.

„Meiner Meinung nach sollen sie ihre Vergangenheit in Zusammenhang mit der Geschichte bringen. Damit werden sie neue Ideen schaffen und neue Projekt entwerfen. Ich habe viele Bücher von Laozi gelesen. Dann überlegte ich, wie ich nach seiner Philosophie unterrichten kann. Deshalb bringe ich meine Studenten in die Natur. Einmal reisten wir nach Huangshan, also zum Gelben Berg. Dort erlebten wir die Natur hautnah. So fanden sie noch besser Zugang zur Natur, aber auch der Kultur und Geschichte ihres Landes."

Nach Eröffnung der Glasbodenbrücke im August 2016 hat Professor Dotan online viele interessante Kommentare dazu gelesen. In einem hieß es, historisch gesehen ist die Große Mauer das Symbol von China, die das Land vor Invasion schützt. Und die Glasbodenbrücke als eines der neuen Sehenswürdigkeiten präsentiert die Inspiration eines modernen China: offen, transparent und harmonisch.

Übersetzt von Zhang Chen

Gesprochen von Zhang Chen

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