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Immer mehr Kinos in China – in der Stadt
  2017-03-01 08:54:13  cri

 

Ende 2016 gab es 40,917 Leinwände in etwa 10.000 Kinos in China, ungefähr 150 mehr als in den USA.

Das Kino Lumiere im Stadtbezirk Chaoyang in Beijing ist mit dem neusten 3D IMAX System ausgestattet. Mit seinen zehn Sälen und über 2000 Sitzen hat das topmoderne Kino im vergangenen Jahr 40 Millionen Yuan einkassiert, umgerechnet etwa 5,5 Millionen Euro.

Der 42jährige Fan Xu arbeitet in der Werbebranche. Er geht mit seiner Familie fast jede Woche ins Lumiere.

„Wir gehen fast jeden Freitag ins Kino. Deswegen verpassen wir auch fast keine guten Filme. Wenn wir genügend Zeit haben, wie heute, schauen wir uns gleich zwei Filme an. Wir werden keine guten Filme verpassen."

Ren Xiaoyue ist mit neun Jahren bereits ein treuer IMAX-Fan. Sie genießt die Kinozeit mit der riesigen IMAX-Leinwand.

„Wenn man sich einen Film mit dem Computer anschaut, hat man nicht das Gefühl, dass man am Ort des Geschehens mitwirkt. Wenn man 3D oder 4D anschaut, hat man das Gefühl, dass die Geschichte genau vor den Augen abläuft."

Im vergangenen Jahr wurden in ganz China an den Kinokassen 45,7 Milliarden Yuan RMB eingenommen, umgerechnet etwa 6,3 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 3,7 Prozent entspricht. Der größte Anteil an diesem Ergebnis kam aus den großen Städten. Chinesen in den ländlichen Regionen bevorzugen es nach wie vor, zu Hause Filme anzuschauen anstatt ins Kino zu gehen.

Zhuolu ist ein kleiner Kreis in der Provinz Hebei, nur etwa 130 Kilometer von Beijing entfernt. Dort leben um die 350.000 Menschen. Vor zwei Jahren wurde dort das „Zhoulu-Digitalkino" mit drei Sälen und 400 Sitzen eröffnet. Kinomanager Wang Xudong sagt, es sei nicht einfach, alleine durch den Kinokartenverkauf Profit zu machen.

„Einwohner in kleinen Kreisen gehen nicht so oft ins Kino. Es liegt auf der Hand, dass ein Kino durch Kinobesucher Geld verdienen sollte. Aber inzwischen müssen wir noch durch andere Kanäle Geld ranschaffen. Beispielsweise vermieten wir die Säle an Unternehmen oder Organisationen, die Aktivitäten oder Konferenzen organisieren möchten. Außerdem verkaufen wir Getränke und Popcorn. Mit allen Einnahmen zusammen können wir einen kleinen Profit machen."

Einer Statistik zufolge leben zurzeit etwa 42 Prozent der Chinesen auf dem Land. Von den etwa 10.000 Kinos in China befinden sich jedoch nur 3000 in den ländlichen Regionen.

Fu Yalong, Forschungsdirektor beim führenden Vergnügungsberater EntGroup, meint, zwischen der chinesischen und der US-amerikanischen Filmindustrie gebe es immer noch einen großen Abstand.

„Die Erhöhung der Anzahl von Leinwänden in China hat gezeigt, dass immer mehr Chinesen Zugang zu Kinounterhaltung haben. Aber die Pro-Kopf-Leinwandzahl und die Pro-Kopf-Kinobesuchsfrequenz der Chinesen sind im Vergleich zu Nordamerika nach wie vor ziemlich niedrig. Aber auf der anderen Seite liegt genau darin das Potential und der große Raum für die weitere Entwicklung der chinesischen Filmbranche."

Ob es nun hierzulande mehr Leinwände als drüben: Tatsache ist, dass die Einnahmen weit hinter den Amerikanern hinterher hinken. Die gesamten Kinoeinnahmen der USA erreichten in 2016 etwa 11,3 Milliarden US-Dollar und lagen damit knapp doppelt so hoch wie in China.

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