China nimmt bei der Einreise ausländischer Passinhaber nun auch die Fingerabdrücke. Bereits am vergangenen Freitag sei an ausgewählten Flughäfen der neue Prozess eingeleitet worden, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit.

Der Shenzhen Bao'an International Airport zählt zu den ersten chinesischen Flughäfen, bei denen aus Sicherheitsgründen die Aufnahme der Fingerabdrücke praktiziert wurde. Spätestens ab Ende des Jahres sollen alle Grenzkontrollstellen nachziehen und alle 14- bis 70-Jährigen erfassen.

Aufnahme und Speicherung der Fingerabdrücke ist laut Angaben des Ministeriums bereits eine gängige internationale Praxis. In diesem Zusammenhang verwies die Behörde auf die USA und Japan.

Das neue Kontrollsystem sei effizient und werde keinesfalls zu unnötigen Verspätungen für Reisende führen, hieß es noch.

„Die Aufnahme der Fingerabdrücke wird die Zahl der illegalen Einreisenden, die mit dem Reisepass anderer Menschen kommen, stark reduzieren. Sie sehen vielleicht ähnlich aus, aber ihre Finderabdrücke werden denen der echten Passinhaber niemals entsprechen", sagte Professor Zhang Jie von der Hochschule für Öffentliche Sicherheit.

Allein im vergangenen Jahr wurden in China 76,3 Millionen Ein- und Ausreisen ausländischer Passinhaber verzeichnet, 47 Prozent mehr als im Jahr 2015. Insgesamt 2705 Menschen sind laut Grenzkontrollbehörden im Jahr 2016 illegal ein- bzw. ausgereist.