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Hochschul-Absolventen lassen es bei der Jobsuche langsam angehen
  2017-02-13 08:58:59  cri

 


Nach dem Frühlingsfest hat der Arbeitsalltag wieder begonnen. Die 25-jährige Li Hui plant jedoch erst einmal noch mit ihrer Familie zu verreisen.

„Ich wollte mir nicht Hals über Kopf Arbeit suchen, sondern mich zuerst noch ein wenig ausruhen." Wie viele junge Menschen, die ihren Magisterabschluss in der Tasche haben, gehört auch Li Hui zu denen, die nicht sofort ins Berufsleben starten können oder wollen. Die Zeit, bis es mit einem Job klappt, nutzen sie, um zu Lesen und zu Reisen. Vor dem Hintergrund des großen Konkurrenzkampfs um gute Arbeitsplätze eilt es zahlreiche Absolventen nicht, nach Arbeit zu suchen.

Anders als Li Hui hat Wang Lihong bereits an einigen Jobbörsen teilgenommen. Wegen der starken Konkurrenz fürchtet sie sich davor, keine passende Stelle zu finden. Deshalb mietete sie in der Nähe ihrer Universität ein Zimmer, bereitete sich auf die Master-Aufnahmeprüfung vor und sucht nun von dort aus auch nach einer Stelle.

Statistiken des chinesischen Bildungsministeriums zufolge wird es 2017 etwa 7,95 Millionen Absolventen geben. Die Zahl der Arbeitssuchenden wird durch Heimkehrer aus dem Ausland und unversorgte Absolventen früherer Jahrgänge noch vergrößert.

Wang glaubt, es nach dem Abschluss langsamer angehen zu lassen, entlaste den Arbeitsmarkt und biete den jungen Menschen mehr Zeit, sich zu entwickeln und die richtige Entscheidung zu treffen.

In der Tat reisen viele westliche junge Menschen nach dem Abschluss erst einmal ein wenig oder engagieren sich freiwillig, um ihren Horizont zu erweitern und Neues zu sehen und zu lernen.

In den vergangenen Jahren hat sich dieses Modell auch in China eingebürgert. Laut Bericht der Bewerbungswebsite „Zhilian Zhaopin" haben Studenten bei der Jobwahl folgende Kriterien: „Respektvoller Umgang mit den Angestellten", „gutes Einkommen" und eine gerechte und faire Vergabe der vorhandenen Stellen.

Experten zufolge beeinflusse das veränderte Bewerbungsverhalten der Studenten auch die gegenwärtige Beschäftigungslage. Die jungen Menschen achten mehr auf Planbarkeit und Qualität der Beschäftigung. Gerade das sich Zeit lassen bietet ihnen die Möglichkeit, die Weichen in ihrem Leben richtig zu stellen.

Erst einmal eine Auszeit zu nehmen, ist allerdings ein Risiko für die Wirtschaft und sollte aus wirtschaftlicher Sicht nicht von allen Absolventen praktiziert werden. Außerdem könnte eine Auszeit auch ein Hintertürchen für all diejenigen sein, die sich dem Jobstress gar nicht aussetzen wollen und somit weiterhin von den Eltern abhängig bleiben.

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