In einem internationalen Vergleich aller Reisepässe liegt China nach Angaben eines Online-Reisebüros auf Rang 66. Noch im vergangenen Jahr musste sich China mit dem 70. Platz begnügen, teilte das chinesische Reisebüro Ctrip mit.

Beim Ranking geht es in erster Linie darum, für wie viele Länder ein Passinhaber entweder kein Visum benötigt oder in denen dieses bei der Ankunft problemlos ausgestellt wird.

„Im Januar vergangenen Jahres konnten die Chinesen lediglich 52 Länder und Regionen visumsfrei besuchen. Bis Januar dieses Jahres haben 61 Länder Visa bei Ankunft für chinesische Staatsbürger eingeführt, um mehr Touristen anzuziehen", sagte Fan Xuguang, Ctrip-Managerin für Öffentlichkeitsarbeit. Nach ihrer Auffassung war Arton Capital, die Finanzberatungsfirma, die das Reisepass-Ranking herausgab, nicht imstande, die Datenbank rechtzeitig zu aktualisieren. So geht Fan Xuguang davon aus, dass China bereits auf den 66. Platz rangiere.

„Im Vergleich zu 2016 planen noch mehr Länder, die Einreiseformalitäten für chinesische Touristen zu vereinfachen. Dazu gehören u.a. die Einführung digitaler Visa, die Reduzierung der Visumsgebühren sowie Verkürzung der Wartezeit", sagte Fan.

Laut Agoda, einem in Singapur ansässigen Online-Reisebüro, ist die Zahl der chinesischen Touristen, die bis Ende vergangenen Jahres nach Marokko reisten, gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 600 Prozent gestiegen, nachdem das nordafrikanische Land im Juni 2016 chinesische Staatsbürger von der Visumspflicht befreite. Gleiches galt für das südasiatische Reiseziel Nepal. Auch dort sorgte die neue Visumsfreiheit für einen 36,4-prozentigen Anstieg bei den Einreisen aus China.

China ist seit langem zahlenmäßig das größte Herkunftsland ausreisender Touristen in aller Welt. Branchenkenner rechnen für das bevorstehende Frühlingsfest mit sechs Millionen Festland-Chinesen, die während der Feiertage ins Ausland reisen – ein Rekord.